Der Minister hat deshalb Bundesagrarministerin Ilse
Aigner aufgefordert, die von der EU zugebilligte Übergangsfrist zu nutzen und die Voraussetzungen für eine letztmalige Auszahlung der Stärkebeihilfen im Jahr 2012 zu schaffen. Die Regelung soll laut
Brunner eine ausreichende Erzeugung von Stärkekartoffeln für die Versorgung der bayerischen Stärkefabriken in Sünching (Lkr. Regensburg) und Schrobenhausen (Lkr. Neuburg-Schrobenhausen) sicherstellen.
Die Landwirte erhalten derzeit für die Erzeugung von Stärkekartoffeln eine Beihilfe von etwa 580 Euro pro Hektar, die
Flächenprämie wird mit rund 350 Euro pro Hektar deutlich geringer ausfallen. Ab 2013 entschärft sich die Versorgungslage für die beiden Werke durch den Wegfall der Rohstoffbindung: Stärke muss dann nicht mehr zwingend aus Vertragskartoffeln hergestellt werden. Die Stärkefabriken in Sünching und Schrobenhausen werden derzeit von rund 1.800 Kartoffelerzeugern mit einer Anbaufläche von fast 15.000 Hektar beliefert. In der jetzt abgeschlossenen Kampagne 2009/2010 wurden laut Brunner rund 645.000 Tonnen Stärkekartoffeln verarbeitet, das entspricht etwa einem Drittel der bayerischen Kartoffelernte. Hinzu kommen rund 4.000 Tonnen Kartoffeln zur Flockenherstellung. (Pd)