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26.04.2020 | 09:00 | Glyphosat-Ausstieg 

BUND wirft Klöckner Untätigkeit bei Glyphosat vor

Berlin - Untätigkeit hat der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner bei der angekündigten drastischen Reduzierung des Einsatzes von Glyphosat vorgeworfen.

Glyphosat-Ausstieg
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(c) proplanta
„Wir sehen keine großen Schritte in Richtung Glyphosat-Ausstieg, lediglich leere Versprechungen“, erklärte der BUND-Vorsitzende Olaf Bandt in Berlin. Er sieht die Ministerin in der Verantwortung. Laut ihren Ankündigungen von vor einem Jahr sollte das Totalherbizid nur noch gegen „Problemunkräuter“, zur Erosionsvermeidung und mit Sondergenehmigung bei Gefahr eines Ernteverlustes eingesetzt werden dürfen. In Naturschutzgebieten werde man keine Ausnahmen mehr zulassen.

Seither sei jedoch „nichts passiert“, monierte der BUND-Vorsitzende. Für ihn ist das Ende der Nutzung „ein wichtiger Schritt in Richtung Insektenschutz“. Glyphosat zerstöre die Ackerbegleitflora und somit die Lebensgrundlage vieler Insekten. Wie bereits im Koalitionsvertrag festgeschrieben, müsse endlich der Ausstieg aus Glyphosat in der Landwirtschaft kommen.

In Deutschland würden jährlich weiterhin im Schnitt etwa 5.000 t dieses Herbizids eingesetzt. Zwar sei diese Menge in trockenen Jahren etwas geringer; grundsätzlich bleibe der Jahresverbrauch aber stabil.

Der größte Anteil werde in der Landwirtschaft genutzt. Auf fast 40 % der ackerbaulich bewirtschafteten Flächen in Deutschland komme Glyphosat zum Einsatz. Nicht-berufliche Anwendungen lägen hingegen bei unter 100 t pro Jahr.
AgE
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