«Ich erwarte, dass bei einem «No-Deal»-Austritt außergewöhnliche Maßnahmen vorgelegt werden müssen, um unseren
Bauern zu helfen», sagte
EU-Agrarkommissar Phil Hogan der Deutschen Presse-Agentur in Brüssel. «Wir analysieren jetzt, welche zusätzlichen Mittel nötig wären.»
Im Falle eines Austritts Großbritanniens aus der EU ohne Abkommen würden für die Landwirtschaftsbetriebe, die ins Vereinigte Königreich exportieren, zusätzliche Kosten entstehen, sagte Hogan weiter. «Wir bereiten uns auf alle Eventualitäten vor.»
Der irische Konservative ist seit 2014 in der Kommission für
Agrarpolitik zuständig, das Mandat endet in diesem Jahr. Eine weitere Amtszeit wäre eine Ehre, sagte Hogan nun.
Die deutsche Agrar- und Ernährungsbranche ist wegen der anhaltenden Brexit-Unsicherheit in großer Sorge. Der Agrar-Exportüberschuss Deutschlands im Handel mit Großbritannien beträgt laut
Bauernpräsident Joachim Rukwied rund 3,5 Milliarden Euro und ist damit fast doppelt so groß wie der gesamte Exportwert in die USA.
Großbritannien will die EU am 29. März verlassen. Dabei wird ein ungeregelter Brexit immer wahrscheinlicher. Die Abgeordneten des britschen Unterhauses hatten das von den übrigen 27 EU-Staaten mit Großbritannien ausgehandelte Brexit-Abkommen am Dienstagabend mit überwältigender Mehrheit abgeschmettert. Nachverhandlungen und entscheidende Zugeständnisse an Großbritannien hatte die EU zuletzt immer wieder ausgeschlossen.