Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
30.06.2010 | 15:07 | Rohstoffpreisausgleich 

Coop und Bauernverband sorgen sich um "Schoggigesetz"

Brugg - Der Schweizerische Bauernverband und Coop sind beunruhigt über den Budget-Engpass beim „Schoggigesetz“: Das Parlament hat nur 70 Mio. Franken für 2010 bewilligt. Der fehlende Betrag macht im laufenden Jahr 50 Mio. Franken aus.

Coop und Bauernverband sorgen sich um Schoggigesetz
Der aus dieser Situation resultierende Veredelungsverkehr führt zu einem Verlust an Marktanteilen bei Schweizer Milch und Getreide.

Das Schoggigesetz regelt den Rohstoffpreisausgleich von Landwirtschaftsprodukten, die in verarbeiteter Form exportiert werden. Es gleicht den Unterschied der Rohstoffpreise zwischen der Schweiz und der Exportmärken aus und ist damit für die Wettbewerbsfähigkeit der Schweizer Lebensmittelindustrie von großer Bedeutung. Reichen die Mittel aus dem Schoggigesetz für die Verbilligung von inländischen Rohstoffen nicht mehr, dann können die Verarbeiter ausländische Rohstoffe im Veredelungsverkehr einführen. Dieser aktive Veredelungsverkehr führt zu einem Verlust an Marktanteilen bei Schweizer Milch und Getreide. Im Interesse des ganzen Ernährungssektors ist dies unbedingt zu vermeiden. Coop und SBV weisen darauf hin, dass die Marktteilnehmer auf Berechenbarkeit beim Rohstoffpreisausgleich für den Export angewiesen sind, solange die Agrarmärkte in der Schweiz geschützt bleiben. Die Sparmaßnahmen des Bundes im Rahmen des Kostensenkungsprogramms (KOP 2011/13) sorgen für weitere Verunsicherung bei den Lebensmittelunternehmen und Landwirten.

Coop und SBV unterstützen die Qualitätsstrategie des Bundesamtes für Landwirtschaft in Hinblick auf eine mögliche weitere Öffnung der Märkte. Da der Wettbewerb entlang der Wertschöpfungskette wichtiger wird, sind alle Partner (Zulieferer, Landwirtschaft, Verarbeitung, Gastronomie und Handel) von einander abhängig. Gemeinsam wollen sie die Wertschöpfung des Ernährungssektors in der Schweiz erhöhen. Coop und der SBV sind sich einig, dass der Staat für die Grundlagen der Qualitätsstrategie in Forschung und Bildung verantwortlich ist und die Basisanforderungen in Bezug auf Qualität, Umwelt und Tierwohl definiert. Die Rolle des Staates ist somit subsidiär. Gefordert sind die einzelnen Marktpartner, welche Leistungen erbringen, die über die Mindestanforderungen hinaus gehen und damit auf dem Markt einen Mehrwert generieren.

Für Schweizer Qualitätsprodukte ist eine glaubwürdige Auslobung im Interesse des ganzen Ernährungssektors. (sbv)
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Ukraine-Beitritt würde strategische Lage auf Agrarmärkten verbessern

 FAO-Preisindex: Agrarpreise geben weiter nach

 Niedrigere Agrarpreise drücken Umsatz von Agravis

  Kommentierte Artikel

 Jäger sehen dringenden Handlungsbedarf bei Umgang mit Wölfen

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein

 Keine Reduzierung beim Fleischkonsum durch Aufklärung

 Größter Solarpark von Rheinland-Pfalz eröffnet

 Gipfelerklärung der EU setzt auf Lockerungen für Landwirte

 Grundwasser in Bayern wird weniger

 Lindnerbräu - Hoch die Krüge!

 Mutmaßlicher Wolfsangriff - mehrere Schafe in Aurich getötet