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23.11.2009 | 12:49 | Gemeinsame Agrarpolitik 

COPA-COGECA kontert Erklärung einer Gruppe von Agrarökonomen

Brüssel - Copa-Cogeca konterte die Erklärung einer Gruppe von Agrarökonomen letzten Freitag mit der Aussage, dass eine starke, mit wirksamen Marktverwaltungsinstrumenten ausgestattete gemeinsame Agrarpolitik (GAP) in Zukunft von lebenswichtiger Bedeutung sein wird, um gegen Hungersnot anzukämpfen und die wachsende Weltbevölkerung zu ernähren.

COPA-COGECA
(c) proplanta
Copa-Cogeca Generalsekretär Pekka Pesonen betonte in diesem Zusammenhang in Brüssel: „In Anbetracht zunehmender Sorge über den Hunger in der Welt muss die Ernährungssicherheit Angelpunkt der künftigen GAP sein. Eine starke GAP mit den richtigen Politiken und Anreizmitteln ist von ganz entscheidender Bedeutung, wenn ein Ausgleich für die Auswirkungen extremer Marktvolatilität geboten und verhindert werden soll, dass noch mehr Landwirte ihre Tätigkeit einstellen müssen. Bei FAO-Voraussagen, dass die Weltnahrungsmittelproduktion bis zum Jahre 2050 wird verdoppelt werden müssen, um der wachsenden Nachfrage zu begegnen, ist es sicherlich nicht an der Zeit, die Marktverwaltungsinstrumente unter der GAP weiter aufzuweichen. Unsere Marktverwaltungsinstrumente sind ohnehin schon zum Großteil abgebaut worden. Für die Gewährleistung fairer Einkommen zugunsten der Landwirte muss den Direktzahlungen an Landwirte im Rahmen der GAP auch in Zukunft eine zentrale Rolle zufallen. Mehr denn je bedarf es einer starken GAP, damit die Landwirte ihre vorrangige wirtschaftliche Aufgabe der Sicherung der Lebensmittelversorgung für 500 Millionen Verbraucher zu angemessenen Preisen wahrnehmen können - und dies in einer Weise, die auf die Umwelt achtet, unsere ländlichen Räume erhält und zum Kampf gegen den Klimawandel beiträgt. Wir werden alle unsere Kräfte aufbieten, damit ausreichende Mittel zur Finanzierung einer starken GAP nach 2013 bereitgestellt werden.“

„Ferner fordert Copa-Cogeca eine Stärkung der Verhandlungsmacht der Erzeuger in der Lebensmittelkette, was durch Bündelung des Angebots über die Genossenschaften und Erzeugerorganisationen erreicht werden könnte. Wir stimmen folglich zu, dass das Problem des Marktmachtmissbrauchs des Lebensmitteleinzelhandels und der Lebensmittelindustrie angegangen werden muss“, unterstrich Pesonen abschließend. (CDP)
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