Für das Programm hat die
EU-Kommission erneut 500 Millionen Euro bereitgestellt. Ursprünglich wurde das Programm aufgelegt, um überschüssige Bestände an Agrarerzeugnissen an Bedürftige abzugeben. Mittlerweile können so genannte Interventionsbestände aber auch durch Käufe am Markt ergänzt werden. EU-Landwirtschaftskommissarin Mariann Fischer Boel sagte: „Dieses Programm bietet die konkrete Möglichkeit, bedürftigen Bevölkerungsgruppen in der EU zu helfen. Seine reibungslose Umsetzung ist ganz entscheidend, damit die Erzeugnisse auch wirklich diejenigen erreichen, die auf diese Art der Unterstützung besonders angewiesen sind.“
In diesem Jahr konnte der Bedarf weitgehend durch die verfügbaren Interventionsbestände (Getreide, Zucker, Milchpulver und Butter) gedeckt werden und Zukäufe waren nur begrenzt erforderlich. 19 Mitgliedstaaten haben dieses Jahr am Programm teilgenommen, Deutschland war nicht dabei. Die Teilnahme der Mitgliedstaaten an dem Programm, das jedes Jahr neu verabschiedet wird, ist freiwillig. Hilfeempfänger sind in der Regel verschiedene bedürftige Personengruppen wie Familien in Schwierigkeiten, mittellose ältere Menschen, Obdachlose, Behinderte, gefährdete Kinder, arme Erwerbstätige, Wanderarbeitnehmer oder Asylbewerber. Mitgliedstaaten, die an dem Programm teilnehmen möchten, teilen dies der Kommission am Jahresanfang mit und melden ihren Lebensmittelbedarf an.
Obwohl der Lebensstandard in der EU durchschnittlich zu den höchsten der Welt gehört, gibt es auch hier Menschen, die sich nicht ausreichend ernähren können. Nach jüngsten Schätzungen leben im Schnitt 17 Prozent der EU-Bevölkerung am oder unter dem Existenzminimum und sind von Ernährungsarmut bedroht, d. h. sie können sich nicht einmal jeden zweiten Tag eine ausgewogene Mahlzeit leisten. Über die Nahrungsmittelhilfe ist sichergestellt, dass einer der ältesten Bereiche öffentlicher europäischer Politik, die
GAP, auch den ärmsten Bürgern Europas zugute kommt. (PD)