Dieses dringliche Problem wurde am Freitag von der Arbeitsgruppe „Getreide“ von Copa-Cogeca diskutiert. Der Vorsitzende der Arbeitsgruppe, Paul Temple, mahnte: „Die Landwirte befinden sich im Spagat zwischen hohen Produktionskosten und geringen Marktpreisen. Die Betriebskosten sind explodiert und haben 130 Euro pro Tonne erreicht, was weit über dem Marktpreis liegt. Der Zugang zu Krediten wird problematisch. Diese ernste Lage ist zum Teil auf zwei außergewöhnlich gute Ernten zurückzuführen, die die Lagerbestände weltweit wieder aufgestockt haben. Im Wirtschaftsjahr 2010/2011 dürfte die EU-Weizenproduktion leicht ansteigen, mit einer Zunahme der geschätzten EU-Anbauflächen von 2%. Dies wird erneuten Druck auf die Preise ausüben, während die EU-Landwirte gleichzeitig neuen Herausforderungen wie dem Klimawandel und extremer Preisvolatilität gegenüberstehen, auf die sie keinen Einfluss haben.
„Desweiteren ist der Erhalt der Getreideproduktion überall in der EU mit Blick auf die Voraussagen der FAO, nach denen die weltweite Lebensmittelproduktion zur Befriedigung der steigenden Nachfrage mehr als verdoppelt werden muss, wichtiger denn je. Unsere Produktion ist ein zentraler Teil der globalen Ernährungssicherheit und gewährleistet erschwingliche Lebensmittel. Folglich drängt Copa-Cogeca die EU-Kommission darauf, alle Marktverwaltungsmaßnahmen voll auszuschöpfen, um die Lage auf dem Getreidemarkt zu entschärfen und sicherzustellen, dass die Landwirte es sich leisten können, adäquat in die Zukunft zu investieren und auf nachhaltige Weise Getreide zu produzieren.“
Copa-Cogeca veröffentlichte am Freitag ebenfalls die ersten
Vorausschätzungen für das Wirtschaftsjahr 2010/11 für Getreide, Ölsaaten und Eiweißpflanzen in der EU. (CDP)