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11.11.2010 | 03:07 | Umweltschutz 

Decker: Bauern sind im Arten- und Klimaschutz aktiv

Bonn - Im Umweltbereich spielt die Musik in Brüssel.

Friedhelm Decker
Friedhelm Decker (c) rlv
In diesem Sinne warb Friedhelm Decker, Präsident des Rheinischen Landwirtschafts-Verbandes (RLV) und Umweltbeauftragter des Deutschen Bauernverbandes (DBV) vergangene Woche in Brüssel in mehreren Gesprächen für die Leistungen der deutschen Landwirtschaft im Klima-, Umwelt- und Artenschutz.

Gegenüber dem Leiter des Umweltreferates der Ständigen Vertretung Deutschlands, Rainer Steffens, hob der DBV-Umweltbeauftragte die gestiegene Bereitschaft des Berufsstandes hervor, sich freiwillig an kooperativen Natur- und Artenschutzmaßnahmen zu beteiligen. „Durch die volle Entkoppelung der Direktzahlungen in Verbindung mit Cross Compliance können die EU-Direktzahlungen nicht als „umweltschädliche“ Subventionen gesehen werden“, betonte Decker mit Blick auf das im Rahmen der UN-Konferenz in Nagoya kürzlich beschlossene Ziel, umweltschädliche Subventionen abzubauen.

Weiterhin sprach der Ackerbauer aus Köln-Widdersdorf das Thema Bodenschutz an. Seit Jahren besteht eine Sperrminorität im Ministerrat gegen den Vorschlag für eine Bodenschutzrichtlinie, die nach wie vor von der Europäischen Kommission angestrebt wird. Decker betonte, dass der Schutz der Böden im Interesse der Bauern liege, hierfür jedoch keine europäische Richtlinie erforderlich sei, die die national bestehenden Aktivitäten ignoriere und nur zu Bürokratie führe.

In einem Gespräch mit Artur Runge-Metzger, Direktor für internationale und europäische Klimastrategie in der GD Klimaschutz der EU-Kommission, erläuterte Präsident Decker die Klimastrategie der deutschen Land- und Forstwirtschaft, die in diesen Tagen der Öffentlichkeit vorgestellt wird. Einig waren sich der DBV-Umweltbeauftragte und Runge-Metzger, dass es nicht sinnvoll ist, die Landwirtschaft und die Landnutzung in den Emissionshandel einzubeziehen.

In Bezug auf die Pläne des EU-Agrarkommissars für die GAP nach 2013 und eine neue verpflichtende Umweltkomponente in der Ersten Säule forderte Präsident Decker die Beibehaltung eines klaren Zwei-Säulen-Modells. Die Klimaleistungen der Landwirtschaft könnten zielgerichteter über Agrarumweltprogramme oder mit Hilfe der Versteigerungserlöse aus dem industriellen Emissionshandel gefördert werden, so Decker. (rlv)
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