Janßen weiter: „Die Bundesregierung sitzt der falschen Einschätzung auf, dass man nur der Spitze des Bauernverbandes folgen muss, um die Bauern beruhigen zu können. Präsident
Sonnleitner vertritt nicht die Interessen der bäuerlichen Betriebe. Durch die Steuersenkung auf Agrardiesel wird keinem Milchviehbetrieb geholfen, weil diese Subvention am existenbedrohlichen Milchpreis nichts ändert. Die große Mehrzahl der bäuerlichen Milchviehbetriebe kommt gar nicht an die bisherige Deckelungsgrenze von 10.000 Liter heran, allein in Bayern liegen 95 % der Betriebe unter dieser Grenze. Mit dieser Subvention drängen die Bundesregierung und die Spitze des Bauernverbands die Bauern wieder in die Rolle der Subventionsschlucker und sorgen für Isolierung der Bauern in der Gesellschaft.
Gerade dies haben der Bundesverband der Deutschen
Milchviehhalter und die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft durch ihre Forderungen und Aktionen in den letzten Monaten gerade gerückt: Wir wollen keine Subventionen, wir wollen eine gerechte Bezahlung unserer Arbeit. Dies geht nur über Rückführung der Mengen, angepasst an den Bedarf. An dieses heiße Eisen wollen Bundesregierung und Bauernverbandsspitze nicht ran, stattdessen reiten sie auf der Subventionswelle und erweisen den Bauern damit einen Bärendienst. Interessant wird, wie viele Bäuerinnen und Bauern auf das ölige Geschenk bei den kommenden Wahlen hereinfallen. Die
Austritte vieler Milchbauern aus dem Deutschen
Bauernverband beweist, dass bäuerliche Berufskollegen keine Lust mehr haben, auf den schmierigen Pfaden von Präsident Sonnleitner und seinen Gefährten weiter mit zu gehen." (AbL)