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14.06.2016 | 14:51 | Plädoyer 
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DLG-Feldtage: Bartmer beklagt Trend zur Banalisierung und Skandalisierung

Hassfurt - Mit einem Plädoyer für die fortschrittszugewandte Landwirtschaft und einen intensiven gesellschaftlichen Dialog hat der Präsident der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG), Carl-Albrecht Bartmer, heute die DLG-Feldtage eröffnet.

Plädoyer DLG-Feldtage 2016
Carl-Albrecht-Bartmer (c) dlg
Zu oft werde vernachlässigt, dass die Lebenshaltungskosten weltweit dank moderner Produktionsmethoden gesunken und infolge dessen auch der Migrationsdruck niedrig gehalten werde. Insbesondere vor diesem Hintergrund seien die „Gedanken zum Abschied aus internationaler Arbeitsteilung und zur Rückkehr zu frühmittelalterlichen, regional geschlossenen Stoffkreisläufen nicht mehr, als romantische und naive Tagträumereien“, betonte der DLG-Präsident.

Mit Blick auf die preisliche Entwicklung an den Agrarmärkten zeigte sich Bartmer optimistisch, dass mittelfristig der Druck auf die Rohstofferzeuger wieder sinken werde. „Das Marktpendel wird im nächsten Zyklus in die Richtung guter Agrarpreise zurückschlagen. Wir erleben deshalb gerade nicht das Scheitern einer innovativen, sich in globale Handelsströme integrierenden Landwirtschaft, sondern das Gegenteil“, so Bartmer.

Besorgt äußerte sich der DLG-Präsident hingegen angesichts des „aufgeheizten Pessimismus“ gegenüber modernen Produktionsmethoden. Deren Gegner gingen immer mehr zu einer „Banalisierung und Skandalisierung komplexer Themen zu einfachen Botschaften“ über, wobei die Glyphosatdiskussion einen neuen Tierpunkt markiere. „Frei von rationaler Analyse, wissenschaftlicher Expertise treten allein politische Erwägungen in den Vordergrund. So gefährden wir die seit der Aufklärung so reiche Früchte tragende Tradition vernunftbasierter Entscheidungen“, mahnte der DLG-Präsident.

Um dem entgegenzuwirken, müssten sich die Landwirte aktiver in den demokratischen Prozess einbringen. „Dazu gehört auch, das Gespräch zuhause mit unseren Nachbarn und der Gesellschaft zu suchen. Wir müssen offen über moderne Technologien von neuen Pflanzenschutzmittel bis zur CRISP/CAS-Züchtungsmethode sprechen und für die Akzeptanz moderner Landwirtschaft werben“, so Bartmer. In dieser Hinsicht seien die DLG-Feldtage 2016 auch ein Angebot an die interessierte Öffentlichkeit, sich mit Verfahren und Ideen, Weiterentwicklungen und modernen Innovationen einer modernen Landwirtschaft auseinanderzusetzen.
AgE
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Kommentare 
kurri Altbauer 85 schrieb am 15.06.2016 10:30 Uhrzustimmen(140) widersprechen(63)
Auch ich war über 20 Jahre DLG Mitglied, habe dann aber meine Mitgliedschaft gekündigt. Die DLG wurde schon damals von unseren“lateinischen Berufskollegen“ beherrscht. Sie war uns kaum eine Hilfe bei der stürmischen Entwicklung nach 1948. Auch hat sie nicht die Meinung der bäuerlichen Betriebe vertreten. Diese sind dem sog. Strukturwandel mit über 70% zum Opfer gefallen, Tendenz weiter stark steigend! Ich war seit 1945 bis fast 2000 jahrein jahraus ständig ohne Unterbrechung tätig, als sog. 1 Mann betrieb ständig im Einsatz, lediglich eine 4 - wöchige Kur hat die Tretmühle unterbrochen. Durch 3 Arbeitsunfälle und den Krankenhausaufenthalten erlitt ich eine 35% tige Erwerbsminderung. Mit den Renten daraus kann ich heute nur noch gut 3 Stunden einen Handwerker bezahlen! Der Staat schlägt ja heute 19% auf den Lohn noch obendrauf! DLG Präsident Bartmer scheint auch von dem Fremdwörterbazillus befallen zu sein. Auch er benutzt das Wort Migrationsdruck. Damit will er davon ablenken, das die Preise für die landw. Produkte bewusst niedrig gehalten werden! Gab der Verbraucher 1948 noch 46 % seines Einkommens für das tägliche Brot aus, sind dafür heute nur noch ca. 10 % erforderlich. Alkoho-lische Getränke sind schon darin versteckt! Wir leben, wie im alten Rom, nach dem Motto: Brot und Spiele! Damit wollen die Politiker beim Wähler Punkte sammeln. Ich kann weder den DBV noch alle anderen Organisationen die eigentlich für uns eintreten sollten verstehen, statt dessen mit der Politik ins selbe Horn stoßen! Am Ende fordert Herr Bartemer die Bauern auf sich aktiv in den demokratischen Prozess einzubringen. Demokratie ist eine Diktatur der Mehrheit, das müsste er doch auch begreifen. Solange von unserer Seite die Dinge nicht richtig beim Namen genannt werden, wird sich auch da nichts ändern. Man hat die Landwirtschaft ganz bewusst zum Prügelknaben und Billigmacher der Nation gemacht! Also bitte mehr Hilfe und Unterstützung durch Wissenschaft und die „lateinischen Berufskollegen“.
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