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27.05.2011 | 19:36 | EHEC-Infektionen 

EHEC-Berichte: Spanien legt in Brüssel Beschwerde ein

Madrid - Spanien hat bei der Europäischen Union und der Bundesregierung eine Beschwerde gegen deutsche Berichte über einen Befall spanischer Gurken mit EHEC-Erregern eingelegt. Dies gab das Madrider Agrarministerium am Freitag bekannt.

Spanische Gurken
Deutschland habe gegen die EU-Regeln verstoßen, sagte Staatssekretär Josep Puxeu. Die deutschen Behörden hätten zuerst die Presse unterrichtet und nicht - wie vorgeschrieben - die Instanzen der EU. Dadurch drohten der spanischen Landwirtschaft große Verluste.

Die spanischen Gesundheitsbehörden leiteten Untersuchungen ein. Inspektoren des Gesundheitsministeriums der Region Andalusien stellten in zwei Agrarbetrieben in den Provinzen Málaga und Almería, die ihnen von den deutschen Stellen genannt worden waren, mehrere Paletten mit Gurken sicher und untersagten den Verkauf des Gemüses.

Nach Ansicht des Präsidenten der Behörde für Nahrungsmittelsicherheit (Aesan), Roberto Sabrido, könnten die Gurken auch auf dem Transport oder bei der Verarbeitung mit den Bakterien verunreinigt worden seien. Sabrido betonte: «In Spanien gibt es bisher keinen EHEC-Krankheitsfall.»

Agrarstaatssekretär Puxeu warnte davor, spanische Agrarprodukte global unter Verdacht zu stellen. «Wir dürfen uns nicht auf dem Gebiet von Spekulationen bewegen», sagte er. Spanien sei im Bereich der Obst- und Gemüse-Herstellung weltweit führend. Die Kontrollen funktionierten gut. Es stehe keineswegs fest, ob die Gurken bei der Herstellung in Spanien mit dem Erreger befallen worden seien.

Der Verband für ökologische Landwirtschaft (CAAE) meinte sogar, der Befall von Gurken mit EHEC-Erregern bei der Herstellung in Spanien sei «praktisch ausgeschlossen». In den Gewächshäusern, in denen die Salatgurken in Südspanien angebaut werden, könnten die Erreger aufgrund der Hitze und der Bewässerungssysteme nicht überleben, sagte der CAAE-Generaldirektor José Luis García Melgarejo.

Der Verband kontrolliert die Betriebe der ökologischen Landwirtschaft. Der Öko-Betrieb Frunet Bio in der Provinz Málaga ist eines von zwei spanischen Unternehmen, aus denen nach deutschen Information die befallenen Gurken stammen könnten. Firmen-Geschäftsführer Antonio Lavao berichtete, alle Bestellungen seien storniert worden. «Wir können unsere gesamte Produktion auf den Müll werfen», sagte er dem staatlichen Rundfunk RNE.

Der spanische Bauernverband COAG warnte davor, dass der spanischen Landwirtschaft «irreparable Schäden» entstehen könnten. Der Obst- und Gemüsesektor mache fast 40 Prozent der Agrarproduktion aus.

Spanien stellt im Jahr mehr 600.000 Tonnen Gurken her. Davon werden etwa zwei Drittel exportiert. Die wichtigsten Abnehmer sind Deutschland und Großbritannien. In dieser Jahreszeit sind die Exporte jedoch gering, weil die Staaten in Mitteleuropa sich mit Gurken aus den Niederlanden und aus eigener Produktion versorgen. (dpa)
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