Unklar sei, ob sie dann auch wirklich in Anklageerhebungen münden werden, sagte Oberstaatsanwältin Frauke Wilken am Mittwoch.
Die ersten Verdachtsfälle gehen auf den Herbst 2011 zurück. In Niedersachsen geht es um etwa 150 Fälle, bei denen Millionen Eier aus Freiland- und Bodenhaltung sowie Bio-Betrieben vor allem als angebliche Bio-Eier vermarktet worden sein sollen. Die Legehennen sollen in überfüllten Ställen aber nicht so gehalten und gefüttert worden sein, wie es für die Produktion von Bio-Eiern vorgeschrieben ist.
Die Staatsanwaltschaft ermittelt daher wegen Betrugsverdachts, Verstoßes gegen das Futtermittelgesetz sowie in einigen Fällen auch wegen Verstößen gegen das ökologische Landbaugesetz.
Der neue niedersächsische Agrarminister Christian Meyer (Grüne) hatte am Dienstag erklärt, dass es seit Mitte 2012 keine Hinweise mehr auf entsprechende Betrugsfälle gegeben habe. Es handle sich nicht um einen Bio-Eier-, sondern um einen Legehennen-Skandal, bei dem die meisten Verdachtsfälle konventionelle Betriebe betreffen.
Meyer hatte verschärfte Kontrollen entsprechender Betriebe auf Landesebene angekündigt. Parallel dazu will Niedersachsen am Freitag im
Bundesrat eine Initiative einbringen, die auch national neue Standards für die Kontrolle von Legehennen-Betrieben einfordert.