(c) proplanta Den Kritikern ihres Vorschlags kam die Kommission nur bei der höchst-zulässigen Feuchtigkeit von Mais sowie beim völlig neuen Kriterium eines Mindesthektolitergewichts etwas entgegen: Demnach darf ab November beim Mais für die Übernahme in die Intervention die Höchstfeuchte nur noch 13,5% betragen (bisher 14,5%), der Anteil an Bruchkorn 5% (bisher 10%) und der Anteil an hitzegeschädigten Körnern 0,5% (bisher 3%). Schließlich wurde ein Mindesthektolitergewicht von 71 kg/hl eingeführt.
Die Mitgliedstaaten, die sich gegen die schärferen Kriterien ausgesprochen hatten, begründeten dies damit, dass die neuen Interventionskriterien die Lagerfähigkeit von Mais nicht unbedingt verbessern würden. Außerdem verstoße der Einschnitt während eines Wirtschaftsjahres gegen den Vertrauensschutz. Auf dem informellen Agrarministerrat im finnischen Oulu wollte die Kommission sogar nicht ausschließen, die Maisintervention ganz abzuschaffen. Ein derartiger Vorschlag, der vom EU-Agrarministerrat behandelt werden müsste, könnte sogar noch in diesem Jahr kommen, hieß es in Oulu.
Die EU und die USA erwarten wegen der global engen Versorgungslage in den kommenden Monaten größere Absatzmöglichkeiten für ihren Weizen. Diese Hoffnungen werden auch von Branchenberichten über Qualitäts-probleme beim Schwarzmeerweizen genährt, nachdem Tunesien eine Ladung ukrainischen Weizens wegen Wanzenstich gestoßen haben soll. Dem Vernehmen nach soll es auch Qualitätsprobleme bei Weizenlieferungen aus Russland und Kanada für Indien gegeben haben. Die ukrainische UkrAgroConsult gab bekannt, man schätze die Weizenernte des Landes 2006 auf 13,76 Mio t (Vorjahr: 17,9 Mio t), wovon 60% bis 70% Brotweizen sein sollten. Allerdings, so UkrAgroConsult, wären große Teile des Weizens von Wanzenstich befallen - Gerüchten zufolge rund 60%, und Agrarbeamte sprechen von 4 Mio t.
Insgesamt muss die Ukraine ihre Ernteschätzung 2006 wegen Ausfällen auch beim Mais 2006/07 laut der jüngsten UkrAgroConsult-Schätzung gegenüber dem Vormonat auf 35,23 Mio t und ihre Exporthoffnungen 2006/07 um weitere 500.000 t auf 11,5 Mio t zurückschrauben. Der Eigenbedarf der Ukraine an Brotweizen liegt bei etwa 5 Mio t, wobei die Regierung die Produktion 2006 auf 9 Mio t schätzt.
Ein vom ukrainischen Landwirtschaftsministerium mit der nationalen Organisation der Getreidehändler unterzeichnetes "Partnerschafts-Memorandum" soll nun übermäßige Exporte verhindern. Das von Agrar-minister Jurij Melnik und dem Präsidenten der Ukrainischen Getreide-assoziation, Wladimir Klimenko, gegengezeichnete Dokument setze Mechanismen des Zusammenspiels von Marktteilnehmern sowie des Informationsaustausches und des Monitorings fest, heißt es in einer Mitteilung des ukrainischen Regierungspressedienstes. Offensichtlich will die Regierung nun auf zuvor beabsichtigte administrative Maßnahmen zur Einschränkung der Getreideausfuhren verzichten. DJG/AIZ/ste/2.10.2006
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