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16.11.2019 | 02:00 | Eindämmung resistenter Keime 

EU-Rechnungshof fordert stärkeren Kampf gegen Antibiotikaresistenz

Luxemburg/Brüssel - Der Europäische Rechnungshof fordert die Europäische Union zu einem stärkeren Kampf gegen resistente Keime auf.

Antibiotika Masttierhaltung
(c) Budimir Jevtic - fotolia.com
«Antimikrobielle Resistenz ist eine ernsthafte Gefahr für die öffentliche Gesundheit», sagte der verantwortliche Rechnungsprüfer Nikolaos Milionis am Freitag. Bislang spreche nur wenig dafür, dass die bisherigen Bemühungen zur Eindämmung resistenter Keime die Gefahren für die Bevölkerung verringern konnten.

Nach Angaben des Rechnungshofs sterben jedes Jahr rund 33.000 Menschen in der EU an Infektionen, die durch medikamentenresistente Keime verursacht wurden. Antimikrobielle Resistenz bedeutet, dass Mikroben wie Bakterien, Viren oder Parasiten Resistenzen gegen Arzneimittel entwickeln, die zuvor gewirkt haben. Ein besonders großes Problem ist das bei Bakterien - man spricht von Antibiotikaresistenz. Eine zu häufige Verabreichung von Antibiotika an Menschen oder Tiere gilt als eine der Ursachen für die steigenden Resistenzen. Zumindest seien Antibiotika und andere antimikrobielle Medikamente bei Tieren zuletzt umsichtiger verwendet worden, heißt es im Rechnungshof-Bericht.

Der übermäßige Einsatz von Antibiotika in der Masttierhaltung wird seit langem kritisiert. Auch in der Humanmedizin wird zum Teil ohne Not ein Antibiotikum verschrieben - etwa bei einer Erkältung, die keine bakterielle Erkrankung ist. In 90 Prozent der Fälle sind Viren Ursache einer Erkältung. Der Rechnungshof fordert, dass die Medikamente noch umsichtiger verwendet werden, die Resistenzen besser überwacht und Strategien für die Forschungsarbeit gestärkt werden.
dpa
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