Seine auf 72 Stunden befristete Festnahme wurde von der Staatsanwaltschaft in Sofia mit laufenden Ermittlungen wegen Missbrauchs von Mitteln aus dem EU-Programm zur Förderung der Landwirtschaft (SAPARD) begründet. Drumew wird vorgeworfen, von 2004 bis 2007 Unterschlagung von mehr als 600.000 Lewa (300.000 Euro) bei der Umsetzung eines durch die EU geförderten Projekts ermöglicht zu haben.
Wegen anhaltender Korruption in dem Balkanland hatte die EU Ende Juli die finanzielle Unterstützung für Bulgarien eingestellt. Seitdem ist das Land bemüht, eine bessere Kontrolle über die EU-Fonds einzuführen, damit die blockierten
EU-Zahlungen im Umfang von mehr als 500 Millionen Euro so bald wie möglich wieder aufgenommen werden können. Erst vor drei Wochen hatte in Sofia ein erster großer Prozess um die Unterschlagung von 7 Millionen Euro aus dem SAPARD-Programm begonnen. Nach einem Besuch in Brüssel in der vergangenen Woche hatte die für die ordnungsgemäße Nutzung der EU-Mittel in ihrem Land zuständige Vize-Ministerpräsidentin Meglena Plugtschiewa in einem Interview gesagt, dass nun das Vertrauen der EU zu Bulgarien wiederhergestellt werde. (dpa)