Bei der Mitgliederversammlung des Industrieverbandes Agrar (IVA) betonte Kloos gestern in Berlin, dass der heutige Pflanzenbau gerade wegen der Unterstützung durch die Agrarindustrie und den von ihr entwickelten Pflanzenschutzmaßnahmen ein Garant für die Versorgung mit hochwertigen und sicheren Lebensmitteln sei. Trotzdem stünden moderne Produktionsverfahren oft in der Kritik. Dabei werde jedoch vergessen, dass man für bezahlbare Lebensmittel auf mechanische und chemische Pflanzenschutzmaßnahmen angewiesen sei, erklärte der Staatssekretär.
Kloos zufolge wird die Debatte um den Nutzen und die Risiken von bestimmten Pflanzenschutzwirkstoffen wie Glyphosat oder Neonikotinoiden auch durch eine selektive Wahrnehmung der wissenschaftlichen Erkenntnisse erschwert. So erhielten einzelne Studien zu einer möglichen Gefährlichkeit mancher Wirkstoffe große Aufmerksamkeit von Medien und Nichtregierungsorganisationen, während andere Untersuchungen, die das Gegenteil belegten, weitgehend von der Öffentlichkeit ignoriert würden.
Die Politik könne und dürfe aber nicht ohne wissenschaftliche Begründung Entscheidungen für oder gegen bestimmte Methoden oder Pflanzenschutzwirkstoffe treffen, warnte der Staatssekretär. Nicht akzeptabel seien in diesem Zusammenhang auch Eingriffe in das Eigentum der Landwirte, wie sie beispielsweise in Form von verpflichtenden Ausgleichsflächen für Pflanzenschutzmaßnahmen gefordert worden seien. Solche Anwendungsbestimmungen seien nicht sachgerecht und zudem rechtlich nicht umzusetzen, stellte der CDU-Politiker klar. Aufgabe der Politik sei es hingegen, faktenorientiert und wissensbasiert fundierte Entscheidungen in Bezug auf die Regulierung von Düngung und
Pflanzenschutz zu treffen. (AgE)