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04.04.2024 | 15:28 | Fleischkonsum 
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Fleischverzehr in Deutschland gesunken - Özdemir zufrieden

Berlin - Der Fleischverzehr in Deutschland nimmt nach Angaben des Ernährungsministeriums weiter ab.

Fleischverzehr in Deutschland
(c) porplanta
«Die Deutschen achten bei ihrer Ernährung stärker auf ihre Gesundheit, die Auswirkungen auf die Umwelt oder das Wohl von Tieren», sagte Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft, Cem Özdemir (Grüne), am Donnerstag einer Mitteilung zufolge. «Viele essen heute weniger, dafür bewusster Fleisch - und alle Zahlen sprechen dafür, dass der Trend anhält.»

Vorläufigen Angaben des Bundesinformationszentrums Landwirtschaft (BZL) zufolge schrumpfte der Pro-Kopf-Verzehr von Fleisch 2023 im Vergleich zum Vorjahr um 430 Gramm auf 51,6 Kilogramm. Damit erreiche er den niedrigsten Wert seit Erfassungsbeginn. Demnach sank der Verzehr von Rindfleisch um fast 5 Prozent auf 8,9 Kilogramm pro Person am stärksten. Auch ging die verzehrte Menge beim Schweinefleisch den Angaben nach um fast 600 Gramm auf 27,5 Kilogramm pro Person zurück. Dagegen sei der Geflügelkonsum gestiegen: um rund 900 Gramm auf 13,1 Kilogramm pro Person.

An dieser Realität solle sich die Landwirtschaft gemeinsam mit Handel und Politik orientieren, um die Tierhaltung in Deutschland zukunftsfest weiterzuentwickeln, forderte Özdemir. «Umfragen ergeben regelmäßig, dass die Verbraucherinnen und Verbraucher sich höhere Standards in der Tierhaltung wünschen und auch bereit wären, dafür mehr Geld zu bezahlen.» Es gehe darum, weniger Tiere besser zu halten, so der Grünen-Politiker. Zudem böten pflanzliche Alternativen wie etwa Hafermilch oder vegetarische Burger ein wachsendes Marktpotenzial für die heimische Land- und Ernährungswirtschaft.

Anders sieht das der agrar- und ernährungspolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Albert Stegemann: «Es ist vollkommen falsch, die Tierhaltung in Deutschland mit der politischen Brechstange zurückzudrängen.» Mehr noch: «Jetzt muss auch noch der langfristige Trend zu weniger Fleisch dafür herhalten.» Die Landwirtschaft passe sich bereits seit Jahren dem sinkenden Fleischkonsum an. Zudem forderte der Sprecher, die Tierhaltung in Deutschland müsse wettbewerbsfähig und zukunftsfest gestaltet werden. «Sonst wandert unsere regionale Tierhaltung weiter ab und wir müssen noch mehr Fleisch importieren.»
dpa
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Kommentare 
maximilian schrieb am 04.04.2024 19:18 Uhrzustimmen(9) widersprechen(41)
Albert Stegemann hat’s noch immer nicht begriffen:
Die Betriebsgenehmigung der quälerischen Tierhaltung in der konventionellen Landwirtschaft ist längst abgelaufen. Die Menschen ernähren sich gesünder und reduzieren, auch aus ethischen Motiven, ihren Konsum an rotem Fleisch. Da ist weit und breit keine Brechstange. Wenn der Konsum zurückgeht, brauchen wir auch keine höheren Importe an Fleisch.
Fleisch aus anderen EU-Mitgliedsstaaten ist von gleicher Produktqualität als einheimisches. Also kein Problem. Wenn ich Fleisch in EU-Mitgliedsstaaten im Urlaub esse, dann kann das zu Hause nicht verkehrt sein.
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