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05.11.2008 | 16:32 | Agrarmärkte 

Getreidewirtschaft im Zeichen volatiler Märkte

Kulmbach - Die Agrarmärkte haben sich in den vergangenen Jahren grundlegend verändert.

Getreidewirtschaft
(c) proplanta
"Während früher Marktordnungen und Garantiepreise den Unternehmenserfolg bestimmten, ist heute entscheidend, das zu produzieren, was am Markt nachhaltig nachgefragt wird", erklärte Manfred Nüssel, Präsident des Deutschen Raiffeisenverbandes, beim Oberfränkischen Braugerstenverein in Kulmbach.

Die aktuelle Situation auf den deutschen und europäischen Agrarmärkten ist vom kontinuierlichen Abbau staatlicher Eingriffe geprägt. „Die Politik zieht sich zunehmend aus ihrer Verantwortung für die Märkte zurück. Außerdem ist die Agrarwirtschaft verstärkt mit dem Geschehen auf anderen Märkten, wie den Energie- und Finanzmärkten, verflochten", so Nüssel.  

Die aktuelle Finanzmarktkrise erreicht direkt oder indirekt auch den Agrarsektor und wird Spuren in den Bilanzen hinterlassen. Alle Wirtschaftsbeteiligten müssen sich auf volatile Märkte mit zunehmenden Schwankungsbreiten einstellen. Sie können aber zugleich davon ausgehen, dass mittelfristig die weltweite Nachfrage nach Nahrungsmitteln weiter steigt. Ursachen dafür sind u. a. der Anstieg der Weltbevölkerung, die Änderung der Verzehrsgewohnheiten mit steigendem Fleischverbrauch. Diese Nachfragesteigerung wird unternehmerisch denkenden Landwirten auf längere Sicht viele Chancen eröffnen, die sie gemeinsam mit den genossenschaftlichen Marktpartnern nutzen.

„Die Aufgabe der Politik besteht zukünftig darin, verlässliche Rahmenbedingungen zu schaffen, die es den Unternehmen entlang der gesamten Wertschöpfungskette ermöglichen, erfolgreich am Markt zu agieren. Dazu gehört auch, dass für die spezifischen Risiken der Agrarmärkte ein funktionsfähiges Sicherheitsnetz auf Basis der bisherigen Marktordnungen erhalten bleibt", betonte Nüssel und forderte eine Umsetzung im Rahmen des Health Checks der Gemeinsamen Agrarpolitik. (DRV)
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