Griechische Landwirte haben am Mittwoch bereits den fünften Tag in Folge die wichtigsten Verkehrsadern des Landes lahmgelegt. An mehr als 20 Orten sorgten die Blockaden der Landwirte für Staus und Verärgerung. Erstmals blockierten Bauern mit ihren Traktoren auch auf Kreta Straßen in den Städten Chania und Heraklion. Mit ihren Aktionen wollen die Landwirte
Agrarsubventionen erzwingen, die jedoch von der Regierung in Athen wegen der drastischen Sparmaßnahmen zur Sanierung des Staatshaushaltes abgelehnt werden.
Die schlimmsten Auswirkungen hat die Blockade des wichtigsten Grenzübergangs zu Bulgarien bei Promahon-Kulata. Auf der bulgarischen Seite des Grenzübergangs wartete am Mittwochmorgen eine drei Kilometer lange Kolonne von mehr als 150 Lastwagen. In der Warteschlange waren auch Lastwagen aus Rumänien, Polen und Ungarn. Der Unmut unter den Fernfahrern sei groß, da einige von ihnen bereits seit mehr als 30 Stunden festsitzen, berichtete der bulgarische Staatsrundfunk. Rund 700 Lastwagenfahrer müssen auf der griechischen Seite ausharren. «Es gibt hier nicht mal eine Toilette,» sagte ein aufgebrachter Lastwagenfahrer am Mittwoch im griechischen Fernsehen.
Angesichts der Verluste für die bulgarische Wirtschaft durch die griechischen Grenzblockaden hat die Regierung in Sofia das Nachbarland aufgefordert, die Grenze für den Lastwagenverkehr zu öffnen. Bulgariens Spediteure, Agrarerzeuger sowie die Tourismusbranche verlören drei Millionen Euro pro Tag, sagte Transportminister Aleksandar Zwetkow am Mittwoch im Parlament in Sofia. Auch Minister anderer Ressorts sprachen von erheblichen Verlusten. Traktoren versperrten auch einen der Grenzübergänge zu Mazedonien und einen Grenzübergang zur Türkei, berichtete das griechische Fernsehen weiter. (dpa)