Daraus sollten unter anderem unbürokratische Entschädigungen an Menschen gezahlt werden, deren Existenz durch extreme Wetterereignisse bedroht sei, heißt es in einem Konzept der Partei, das der Deutschen Presse-Agentur vorliegt.
Auch für die Gesundheitsvorsorge, den Hitzeschutz in Städten, den Waldbrand- und
Hochwasserschutz sowie die Anpassung der Landwirtschaft solle der Fonds Geld bereitstellen. Nach Einschätzung von Grünen-Chefin Annalena Baerbock müsste er mit etwa zwei Milliarden Euro ausgestattet werden.
«Man hat die Klimaanpassung in Deutschland ignoriert», kritisierte Baerbock. «Aus der Hoffnung heraus, an Deutschland wird das schon vorbeigehen, das trifft vor allem den globalen Süden.» Es stecke aber auch eine politische Absicht dahinter: Das Problem des Klimawandels und die Notwendigkeit, dagegen vorzugehen, sei kleingeredet worden. «Dieser Sommer macht klar, so kann es nicht weitergehen.»
Nicht nur Hitze und
Dürre, sondern auch Kälte und
Unwetter werden nach Einschätzung von Klimaforschern zunehmen. «Die
Wetterextreme haben rasant zugenommen und die Klimakrise ist angekommen», schreiben die Grünen in dem Papier. Um die Auswirkungen abzumildern, brauche Deutschland einen
Aktionsplan, der
Klimaschutz und Anpassung verbinde. Bisher sei das Land «nicht wirklich gerüstet».
Das Geld dafür solle im wesentlichen aus Einnahmen aus der CO2-Bepreisung kommen - einem Mindestpreis für CO2-Ausstoß vor allem für den Energiesektor und höhere Steuern auf Kohle, Heizöl und Erdgas. «Die Lenkungswirkung der CO2-Bepreisung trägt dazu bei, dass Preise die ökologische Wahrheit sagen», heißt es in dem Papier. Sie sei ein Anreiz, den Einsatz fossiler
Energieträger zu reduzieren.
Ende 2008 hatte die Bundesregierung eine Anpassungsstrategie an den
Klimawandel beschlossen. Beim
Umweltbundesamt gibt es ein Kompetenzzentrum Klimafolgen und Anpassung (KomPass), das Umwelt- und das Bildungsministerium fördern Projekte und Forschung zur Anpassung.
Die Grünen wollen analysieren lassen, wer potenziell Geschädigter von Extremwetterereignissen werden wird. Sie verlangen unbürokratische Hilfe und einen
Ausbau von Versicherungen etwa in Hochwassergebieten.
«Für Warnsysteme, bessere Behandlungsmöglichkeiten von klimabedingten Krankheiten sowie Hitze-Aktionspläne muss Geld bereitgestellt werden.» In Städten sei Geld nötig für «mehr Stadt- und Fassadenbegrünung, Schattenflächen, Häuserdämmung sowie
Kühlung durch hocheffiziente Wärmepumpen in den Wohnungen».