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05.09.2020 | 03:10 | Grüne Politik 
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Grüne machen sich für weniger Online-Handel und mehr Urwald stark

Berlin - Die Grünen wollen den Online-Handel regulieren, um einem Aussterben der Innenstädte entgegenzuwirken.

Die Grünen
Wie kann man die Innenstädte wieder attraktiver machen? Damit haben sich die Grünen auf ihrer Fraktionsklausur befasst. Und sie haben eine Initiative für mehr Wildnis in Deutschland gestartet. (c) die grünen
Die «Marktmacht» des Warenverkaufs über das Internet müsse zumindest begrenzt werden, sagte Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt am Donnerstag nach einer zweitägigen Klausur der Grünen-Bundestagsabgeordneten in Berlin.

Der klassische Handel sei inzwischen so stark ins Hintertreffen geraten, «dass wir finden, hier muss Regulierung hergestellt werden». Dazu könne das Bundeskartellamt beitragen, aber auch eine Digitalsteuer.

Göring-Eckardt sprach sich auch für einen «Innenstadtgipfel» mit dem Ziel aus, die Zentren der Städte wieder attraktiver zu machen. «Wenn das Orte der Leere oder der Depression werden, dann bedeutet das - glaube ich - auch was für die Entwicklung insgesamt.»

Neben einem Positionspapier zur Zukunft der Innenstädte beschloss die Fraktion einen Forderungskatalog zur Eindämmung der Folgen des Klimawandels. Um die schlimmsten Auswirkungen abzumildern, sollen demnach zwei Milliarden Euro in eine Klimanothilfe fließen. Außerdem wollen die Grünen eine Milliarde Euro in einen «Waldzukunftsfonds» stecken, mit dem die Entwicklung hin zu Laubmischwäldern beschleunigt werden soll. Sie gelten als klimabeständig.

Außerdem setzen sich die Grünen für eine «Urwald-Offensive» ein. Danach sollen zunächst fünf Prozent der Waldfläche in Deutschland, langfristig sogar zehn Prozent, der Natur überlassen werden. Menschliche Eingriffe sollen dort verboten sein. «Dafür wollen wir einen mit 500 Millionen Euro ausgestatteten Wildnisfonds», heißt es in dem Positionspapier.
dpa
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Kommentare 
agricola pro agricolas schrieb am 05.09.2020 07:57 Uhrzustimmen(21) widersprechen(1)
Bei dieser grünen Positionierung sehe ich einige Widersprüchlichkeiten in sich beinhaltet:

1. Die digitale Revolution ist nicht mehr zu stoppen, hat zwischenzeitlich Einzug gehalten in sämtlichen Lebensbereichen. Wünscht man sich das analoge Zeitalter ganzheitlich wieder zurück!? Will man mithin jetzt einen Teil der Gesellschaft von den hieraus resultierenden durchaus positiven Effekten kategorisch ausschließen? Wie hoch sind heute übrigens die Margen, die der „sittsame Handel“ aus seinen Kunden herauspresst!? Bei „Galeria Karstadt Kaufhof“ -eine belebte Innenstadt ohne deren Kaufhäuser wäre unlängst nicht denkbar gewesen- ist trotz der üblichen 40% Handelsspanne die „Luft“ weggeblieben. Ist diese Zeit nicht einfach vorbei!?

2. Der hohen CO2-Belastung in unseren Innenstädten dürfte es zumindest nicht schaden, wenn hier eine gewisse Verkehrsberuhigung festzustellen ist. - Ist das nicht sogar eine massive Forderung der grünen Politik im Sinne eines durchaus vertretbaren Umwelt- und Klimaschutzansinnens!?

3. Führen Sie sich doch einmal den Mietpreisspiegel für Deutschland zu Gemüte. Was stellen Sie fest? - Diese Festkosten müssen sich amortisieren, zahlen muss dies schlussendlich der Verbraucher vor Ort. Ist es diesem also zu verdenken, dass er sich günstigere Offerten im Internet sucht? Viele Haushaltseinkommen sind wirklich derart knapp bemessen, dass diese ein „Eigentümersponsoring“ in den verschiedensten Lebensbereichen nicht gestatten. Will man in einer rückwärtsgewandten grünen Politik das Einkaufsverhalten der Bürger gar systematisch ausbremsen? Wem ist damit gedient? Abgestraft werden in erster Linie doch
die Geringverdiener unserer dekadenten Wohlstandsgesellschaft.

4. Wer im Internet einkauft, bekommt für‘s gleiche Geld schlichtweg mehr, viel mehr Ware; und das mittlerweile aus einem weltweiten Angebot rund um die Uhr. Gehe ich etwa fehl in dieser Annahme!?

5. Jeder Bauer z.B. muss seine Erzeugnisse nach den Regeln des Weltmarktes unter den äußerst fresswütigen Vorgaben unserer Plattformen der Nullen und Einsen andienen. Diese Bauernprodukte sind zunächst einmal als letztes Glied der Nahrungsmittelpipeline spottbillig, werden kontinuierlich zu solchen Ramschpreisen gehandelt, dass man sie vollkommen schmerzbefreit in einem bemerkenswerten quotalen Anteil direkt auf den Biomüllbergen entsorgen kann, ohne dass eine solch perfide Verhaltensweise der Lebensmittelversorgungssicherheit unserer Bevölkerung abträglich ist. NOCH! - Im Einkauf der Produktionsmittel will man die Bauern nun von einer grünen Politik abgestraft in dieser fatalen reaktionären Abhängigkeit der vor- und nachgelagerten Agrarindustrie auch forthin festzementiert sehen, wenn selbige auch beim Einkauf ihrer Produktionsmittel die kostengünstigen Alternativen im Internet bei durchaus lohnenden Preisvergleichen kategorisch nicht nutzen dürften. Das wäre der Tod für noch sehr viele Familienbauernhöfe, die ohnedies längst nicht mehr ihr Einkommen von der eigenen Hände Arbeit erzielen können und damit im Prekariat angekommen sind.

Zur „Urwaldoffensive“:

Wie viele Hektare unserer Wälder sind gegenwärtig bereits dem Borkenkäfer und dem Klimawandel zum Opfer gefallen!? Im Frühjahr waren es noch geschätzte 230.000 Hektare, diese Zahl hat sich augenscheinlich zum Herbst auf um die 300.000 Hektare erhöht - ein unendliches Potential für die gewünschten Urwälder! - In dieser Thematik bedürfte es zündender grüner Ideen...
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