Der Protestmarsch an diesem Samstag steht unter dem Motto «Wir haben Agrarindustrie satt!». Aufgerufen dazu haben rund 100 Organisationen, darunter Verbände von konventionell und ökologisch wirtschaftenden Bauern, Natur- und Tierschützern sowie kirchliche Hilfswerke. Die Initiatoren übten am Montag deutlich Kritik an der Bundesregierung.
«Mit Christian Schmidt haben wir leider den schwächsten Landwirtschaftsminister der letzten Jahrzehnte», sagte Ulrich Jasper, der Bundesgeschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft. Er lasse Bauern und Gesellschaft mit der Aufgabe allein, die Landwirtschaft umwelt- und tierfreundlicher zu gestalten. Das Bündnis fordert etwa, kleine und mittlere Betriebe stärker zu fördern, weniger
Antibiotika einzusetzen und Obergrenzen für Viehbestände festzulegen.
Bei den Behörden sind 10.000 Demonstranten angemeldet, wie Organisator Jochen Fritz sagte. Es seien aber auch 20.000 bis 50.000 Teilnehmer möglich. 2016 waren der Deutsche
Bauernverband und Minister Schmidt auf Distanz zu der jährlichen Demonstration gegangen. Nach Veranstalterangaben zogen damals 23.000 Menschen durch Berlin, die Polizei sprach von 13.500.