„Unsere Bäuerinnen und
Bauern sichern unser täglich Brot - die gute Tradition, nach der Ernte Danke zu sagen, scheint mir heute besonders wichtig“, sagte Özdemir anlässlich des „Politischen Erntedanks“, zu dem sein Ministerium am vergangenen Donnerstag (13.10.) in Berlin eingeladen hatte. In Zeiten von Krieg, Klimakrise,
Artensterben und Coronawerde deutlich, dass eine gute Ernte nicht selbstverständlich sei.
„Den Landwirtinnen und Landwirten sage ich ausdrücklich Danke für ihre Arbeit, durch die wir stets genug und gutes Essen auf dem Tisch haben“, so der Minister. Er kritisierte zugleich, dass der notwendige Wandel hin zu nachhaltigen und damit krisenfesten Agrar- und Ernährungssystemen viel zu lange blockiert worden sei. Eng damit verbunden sei die „verschlafene Energiewende“, so dass nun Land- und
Ernährungswirtschaft sowie die nachgelagerten Bereiche stark betroffen seien.
In der aktuellen Situation gelte es zu helfen: „Wir können zwar nicht alle Folgen von Putins verbrecherischem Angriffskrieg ungeschehen machen, aber wir können sie so weit wie möglich versuchen aufzufangen."
Keine leichten KompromisseMit 180 Mio. Euro für die Landwirtschaft würden vor allem diejenigen unterstützt, die unverschuldet mit hohen Nebenkosten zu kämpfen haben, erklärte Özdemir. Andererseits müssten auch die politischen Rahmenbedingungen für eine resiliente Landwirtschaft und
Ernährung geschaffen werden.
„Es muss sich für die
Betriebe lohnen, nachhaltig und nicht auf Kosten der Umwelt oder der kommenden Generationen zu wirtschaften“, betonte der Ressortchef. Alle diese Bälle auf einmal zu jonglieren, sei eine große Herausforderung für alle Beteiligten. Dazu gehörten auch Kompromisse, „die nicht leichtfallen“, sagte der Grünen-Politiker mit Blick auf befristete Lockerungen bei Vorgaben im Rahmen der Gemeinsamen
Agrarpolitik (GAP).
Zur „neuen Selbstverständlichkeit“ gehöre, „für die zukunftsfeste Landwirtschaft gemeinsam und solidarisch an einem Strang zu ziehen“. An diesem Weg werde er entschlossen festhalten, versicherte Özdemir. Gleichzeitig erwarte er „Solidarität und Kompromissbereitschaft von allen, die Landwirtschaft nachhaltig gestalten wollen“.