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Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
20.05.2010 | 14:11 | Konsumverhalten 

Heimischen Artenreichtum kennen und nutzen

Berlin - Zum "Internationalen Jahr der Biologischen Vielfalt" hat die Bundesministerin für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, Ilse Aigner, heute den Startschuss für die Informationskampagne "Biologische Vielfalt schützen und nutzen" gegeben.

Bauernfrühstück
(c) proplanta
"Jeden Tag können wir als Verbraucherinnen und Verbraucher darüber entscheiden, welchen Teil unserer biologischen Fülle wir nutzen und damit erhalten. Denn nur was der Verbraucher nachfragt, wird auch angeboten", sagte Aigner zum Auftakt der Initiative in Berlin.
 
Der Artenreichtum fängt wenige Schritte vor der Haustür an - auf Wiesen, Feldern und in Wäldern. Über 60 heimische Nutztierrassen bereichern Deutschland. "Wir wollen vor allem Schülerinnen und Schülern zeigen, wie sie die biologische Vielfalt durch aktive Nutzung im Alltag erhalten können", sagte Aigner. Unter dem Motto "Vielfalt on Tour" besucht daher das Rollende Klassenzimmer - ein umgebauter Reisebus - in den nächsten Wochen bundesweit Schulen. Mit Tierfellen zum Anfassen, Apfelsortentests oder Tierstimmen aus heimischen Wäldern sollen die jungen Leute mehr über den Reichtum in der Natur erfahren. Zum Start der Tour überreichte die Bundesministerin der Klasse 9 des Lessing-Gymnasiums in Berlin-Wedding ein Klassenbuch. Das Buch geht mit dem Bus auf Reisen.

Wer sich aktiv an der Initiative beteiligen möchte, findet Informationen und viele praktische Tipps über den Erhalt und die Nutzung der zahlreichen Arten, Sorten und Tierrassen im Internet unter www.hier-waechst-vielfalt.de. Schülerinnen und Schüler aus ganz Deutschland sind außerdem dazu eingeladen, beim Wettbewerb „Vielfalt macht Schule“ ihre Ideen zur Nutzung der biologischen Fülle vorzustellen. Der Hauptpreis ist eine Einladung zur Internationalen Grünen Woche 2011 in Berlin.


Hintergrund

Der Reichtum der zum Teil sehr alten Pflanzensorten und Tierrassen in der Land-, Forst-, Fischerei- und Ernährungswirtschaft ist eine Grundlage für die Ernährung und die Rohstoffversorgung der wachsenden Weltbevölkerung. Er stellt auch eine Voraussetzung dar für die Anpassung an den Klimawandel. Weltweit ist diese Vielfalt jedoch bedroht. Mit der Initiative „Biologische Vielfalt schützen und nutzen“ möchte das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz den Verbraucherinnen und Verbrauchern zum Beispiel die Erlebnisvielfalt in der Tierwelt und die Fülle an Geschmackserlebnissen etwa durch rund 1.000 Apfelsorten demonstrieren. Es sollen Möglichkeiten zum Schutz durch eine aktive Nutzung dieser biologischen Vielfalt im Alltag aufgezeigt werden.


Ergebnisse einer Umfrage zur biologischen Vielfalt

Die Mehrheit der Bundesbürger (65 %) achtet beim Einkauf von Lebensmitteln meistens oder immer darauf, dass die Produkte aus regionalem Anbau stammen. Dies ergab eine repräsentative Umfrage des Forsa-Instituts im Auftrag des Bundeslandwirtschaftsministeriums. Demnach legen die Verbraucher in Deutschland auch großen Wert auf eine möglichst vielfältige Ernährung: 47 Prozent der Konsumenten wechseln bewusst häufig zwischen unterschiedlichen Obst- und Gemüsesorten. Insgesamt 70 Prozent der Befragten halten es für wichtig, dass alte, traditionelle Gemüsesorten sowie Tierrassen in Deutschland erhalten bleiben und weiter genutzt werden. "Die Umfrage zeigt, dass die biologische Vielfalt im Alltag vieler Menschen eine Rolle spielt. Sie haben erkannt, dass Vielfalt einfach besser schmeckt", sagte Aigner. Der "beste Schutz der biologischen Vielfalt" sei „eine nachhaltige Nutzung - und dafür setzen wir uns ein“, so die Bundesministerin.

Mehr über die Initiative "Biologische Vielfalt schützen und nutzen" erfahren Sie im Internet unter www.hier-waechst-vielfalt.de. (bmelv)
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