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12.04.2010 | 21:36 | Personalien 

Hohe Ehrung für Friedrich Scholten

Hannover - "Dieses Verdienstkreuz wird Frauen und Männern verliehen, die sich besondere Verdienste erworben haben.

Friedrich Scholten (li.), ehem Präsident der Landwirtschaftskammer, erhielt das Verdienstkreuz 1. Klasse des Niedersächsischen Verdienstordens aus den Händen von Staatssekretär Friedrich-Otto Ripke. (Bild: Dr. Franz-Peter Engling, LWK Niedersachsen)
Dabei kann es um politische, wirtschaftliche, kulturelle oder ehrenamtliche Aufgaben gehen - Sie, lieber Herr Scholten, haben vorsichtshalber gleich alle genannten Bereiche abgedeckt, sicher ist sicher." Im Namen und im Auftrag des Ministerpräsidenten Niedersachsens, Christian Wulff, erhielt Friedrich Scholten aus den Händen des Staatssekretärs des Ministeriums für Ernährung, Landwirtschaft, Verbraucherschutz und Landesentwicklung, Friedrich-Otto Ripke, am Freitag das Verdienstkreuz 1. Klasse des Niedersächsischen Verdienstordens.

In einer kurzen Feierstunde blickte Staatssekretär Ripke auf einen Mann aus Nordhorn (Landkreis Grafschaft Bentheim), der es seit Jahrzehnten als Leitmotiv herausragend versteht, "Veränderungen als Chance zu sehen, Chancen erfolgreich zu nutzen, und die Dinge so zu gestalten, wie man sie nehmen möchte".

Als Friedrich Scholten den landwirtschaftlichen Betrieb der Eltern übernahm, agierten Landwirte noch wenig unternehmerisch: Der Bauer erzeugt und liefert ab - er erwartet, dass der Staat die Kommandos gibt, Absatz und Preise garantiert und für ein angemessenes Einkommen sorgt. Doch die Zeichen der Zeit frühzeitig erkennend war der Nordhorner Pionier. "Sie haben die Initiative ergriffen für Veränderungen, die zu mehr Marktorientierung und Wettbewerbsfähigkeit der Landwirtschaft führen konnten", erklärte der Staatssekretär.

Bereits in Jugendjahren habe Scholten als Kreis- und Bezirksvorsitzender der Niedersächsischen Landjugend keine Verantwortung gescheut und sich auch nach einer Phase der eigenen Betriebsübernahme mit großem Engagement für den Berufsstand eingesetzt: als langjähriger Vizepräsident der Vereinigung des Emsländischen Landvolkes, als langjähriger Vorsitzender des landwirtschaftlichen Kreisvereins Grafschaft Bentheim, als Kreislandwirt, als Vorstandsmitglied der LWK Weser-Ems und anschließend in der LWK Niedersachsen.

Von 1997 bis 2009 war Friedrich Scholten Präsident der Landwirtschaftskammer und im gleichen Zeitraum auch Mitglied des Vorstandes des Niedersächsischen Landvolkes. Zudem hatte er zeitgleich von 2001 bis 2005 das Amt des Vizepräsidenten und von 2005 bis 2009 das Amt des Präsidenten des Verbandes der Landwirtschaftskammern inne. In seine Amtszeit als Kammerpräsident fiel die Aufgabe, die Kammerstruktur in Niedersachsen zukunftsfähig zu machen - die beiden bis dato selbständigen Kammern Hannover und Weser-Ems galt es mit Fingerspitzengefühl zu einer einzigen Kammer zusammenführen. "Sie konnten diese Herausforderung annehmen und Sie mit Bravour und den Talenten und Fähigkeiten lösen, die Ihre Bewunderer an Ihnen schätzen, denn Friedrich Scholten vertritt seit jeher die Überzeugung: "Gut gemeint ist nicht immer auch gleich gut gemacht - Veränderungen müssen von den Menschen, die sie betreffen, mitgetragen werden, sie dürfen nicht über die Köpfe der Menschen hinweg gehen", so Staatssekretär Ripke bei der Laudatio am Freitag.

Friedrich Scholten habe die beteiligten Menschen stets erreichen wollen und sich aus dieser Motivation heraus vielen Bereichen ehrenamtlich engagiert: im Kirchenrat der Ev.-ref. Kirchengemeinde Nordhorn, als stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrates der Niedersächsischen Landgesellschaft, Vorstandsmitglied der Marketinggesellschaft der niedersächsischen Land- und Ernährungswirtschaft, als Vorstandsvorsitzender der Niedersächsischen Tierseuchenkasse sowie auch im Vorstand der Stiftung Kulturschatz Bauernhof, zum Erhalt der über Jahrhunderte gewachsenen Kultur des ländlichen Raums.

"Sie gehörten von jeher zu den Personen, die mit Tatkraft, Phantasie und Engagement daran gearbeitet haben, dass die Chancen, die der notwendige Wandel in der Landwirtschaft mit sich brachte, auch genutzt werden konnten, Sie leben vor, was man unter einem 'Staatsbürger’ im besten Sinne des Wortes versteht", zollte Staatssekretär Friedrich-Otto Ripke Respekt, und beim Überreichen der Verdienstnadel bekannte er freimütig: "Dass mein Herz für die Landwirtschaft schlägt, ist bekannt, und ich freue mich daher besonders, heute Abend einen Landwirt vom Scheitel bis zur Sohle auszuzeichnen." (PD)
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