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14.04.2012 | 10:14 | Betriebsnachfolge 

EU will Unterstützung für Junglandwirte verstärken

Wien - In den vergangenen zehn Jahren haben beinahe 3 Mio. Bauern EU-weit ihren Betrieb aufgegeben. Zudem werden die Betriebsführer immer älter.

Junglandwirte
(c) proplanta
Mit speziellen Anreizen für Junglandwirte möchte EU-Agrarkommissar Dacian Ciolos dieser Entwicklung entgegenwirken, wie er heute während einer Konferenz der Europäischen Junglandwirte (CEJA) in Brüssel betonte.

Finanzielle Unterstützungen wie Investitions-Zuschüsse und ein erleichterter Zugang zu Krediten für Landwirte unter 40 Jahren sollen Bestandteil der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) nach 2013 sein. Aber auch eine Anhebung der Direktzahlungen für Jungübernehmer um 2% in den ersten fünf Jahren ihrer Tätigkeit ist in den GAP-Reformvorschlägen vorgesehen.

Im Sonderausschuss Landwirtschaft hat sich kürzlich auch eine Mehrheit der EU-Mitgliedstaaten für eine verbesserte Förderung von Junglandwirten ausgesprochen. Allerdings können sich Schweden, Polen, Deutschland, Frankreich und Rumänien nur freiwillige Lösungen vorstellen.

Die dänische Ratspräsidentschaft will deshalb die EU-Agrarminister auf dem kommenden Rat am 26.04. befragen, ob sie einheitliche Regelungen oder freiwillige Angebote bevorzugen.

Ciolos verteidigte seinen Vorschlag und gab zu bedenken, dass unterschiedliche Regelungen zur Benachteiligung von Junglandwirten in EU-Mitgliedstaaten führen, die die Förderung ablehnen.

Die Verjüngung der Betriebsinhaber dürfe nach seiner Meinung nicht an den Grenzen der EU-Mitgliedstaaten halt machen.


Finanzierung aus Subprogrammen in der Ländlichen Entwicklung

Auf jeden Fall soll es neben den 2% aus der ersten Säule ergänzende Maßnahmen in der zweiten Säule (Ländliche Entwicklung) der GAP geben, die heute schon einige EU-Mitgliedstaaten ihren Junglandwirten anbieten.

Ciolos schlug vor, dass die Mitgliedstaaten im Rahmen ihrer Programme für ländliche Entwicklung ein Sub-Programm für junge Landwirte schaffen. Damit könnten sie durch kofinanzierte Investitionen und Ausbildungen noch intensiver unterstützt werden.

Weiterhin umstritten sind die Höchstgrenzen für die Fläche in Betrieben von förderfähigen Junglandwirten. Lediglich Österreich, die Niederlande und Irland halten es für sinnvoll, in EU-Mitgliedstaaten mit kleinen Betrieben die Förderung auf 25 ha zu beschränken.

Andere forderten mehr Flexibilität ein. Außerdem beklagten Rumänien, Bulgarien und Griechenland im Sonderausschuss, 40 Jahre seien als Altersgrenze für die Junglandwirte im Kommissionsvorschlag zu niedrig angesetzt.

Zum Abschluss der Konferenz betonte Ciolos, dass er der Unterstützung von jungen Landwirten während der Ausarbeitung der GAP-Reformvorschläge besonders viel Aufmerksamkeit geschenkt hätte. Denn nur mit entsprechenden Perspektiven für die Bauern könne die Zukunft der europäischen Landwirtschaft gesichert werden. (BMLFUW/AIZ)
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