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10.12.2012 | 12:20 | Junglandwirteförderung 
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JunglandwirtInnen müssen besser unterstützt werden

Berlin - „Wir bleiben dabei: Eine zukunftsfähige europäische Landwirtschaft braucht eine verbindliche Junglandwirteförderung für alle.“

Junglandwirteförderung
(c) proplanta
So deutlich diese Forderung von Magdalena Zelder, der Vorsitzenden des Bundes der Deutschen Landjugend (BDL), ist, so einig sind sich die jungen LandwirtInnen in dieser Frage. Das wurde gestern bei der Sitzung des BDL-Arbeitskreises Agrarpolitik deutlich. Dutzende JunglandwirtInnen waren zum Austausch nach Berlin gekommen, um den Antrittsbesuch von Joachim Rukwied, Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), zu nutzen und mit ihm über die Landwirtschaft der Zukunft zu diskutieren.

Im Gespräch mit dem neuen Bauernpräsidenten wurde deutlich, dass die beiden Verbände bei der Junglandwirteförderung in der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) der EU nach 2013 recht nah beieinander sind. Der Vorschlag des BDL sieht vor, dass zwei Prozent der Mittel der ersten Säule für die Junglandwirteförderung verwandt werden. Allerdings, und darin stimmt Joachim Rukwied den jungen AgrarierInnen zu, solle es keine Zahlung pro Hektar, sondern ein bundeseinheitliches Förderprogramm für Investitionsmaßnahmen geben, von dem JunglandwirtInnen profitieren.

Ein solches Bundesprogramm könne dafür sorgen, dass die Mittel investitionsgebunden als Junglandwirteförderung und Investitionsunterstützung die richtigen EmpfängerInnen erreichen - also die motivierten BetriebsleiterInnen, die die Landwirtschaft der Zukunft gestalten wollen, hieß es im BDL-Arbeitskreis.

Schließlich seien die jungen LandwirtInnen nicht nur bestens ausgebildet, sondern moderne UnternehmerInnen. Und sie wollen, so Magdalena Zelder, „innovative Betriebskonzepte umsetzen, die den anspruchsvollen Marktbedingungen und gesellschaftlichen Ansprüchen gerecht werden. Dafür brauchen sie Unterstützung." Es dürfe nicht vergessen werden, dass Investitionen in JunglandwirtInnen und die Landwirtschaft immer auch Investitionen in unsere Gesellschaft und die ländlichen Räume sind, so die BDL-Bundesvorsitzende weiter.

Zudem würden - auch das wurde im Arbeitskreis deutlich - Mitnahmeeffekte vermieden. Und da sich die Fördersätze der Nachfrage entsprechend anpassen ließen, könne die Unterstützung weitestgehend ausgeschöpft werden, betonte der BDL-Bundesvorsitzende Matthias Daun.

Er verwies darauf, dass damit weder Bund noch Länder sich um die Kofinanzierung sorgen müssten, da ein solches Programm aus der ersten GAP-Säule finanziert werden könne. Präsident Rukwied sicherte dem BDL seine Unterstützung zu. Solange die Maßnahmen zielgerichtet seien, könne der DBV mitgehen.

Für den größten Jugendverband im ländlichen Raum ist ausschlaggebend, dass jede Junglandwirtin und jeder Junglandwirt die finanzielle Unterstützung aus Brüssel in Anspruch nehmen könne. Nur so lasse sich dem Alterungsprozess in der Landwirtschaft entgegenwirken. Zugleich begrüßt der BDL den Vorschlag der EU-Kommission, auch in der 2. Säule ein Junglandwirte-Programm anzubieten, um weitere Maßnahmen zu fördern. Die Verteilung der Mittel für die GAP nach 2013 wird indes weiter diskutiert. In Brüssel sind rund 7.000 Änderungsanträge dazu eingegangen.

Für den BDL heißt es also weiterkämpfen. Eins allerdings ist schon klar: Der Deutsche Bauernpräsident wird seinen Antrittsbesuch bei den jungen LandwirtInnen in guter Erinnerung behalten. Joachim Rukwied kündigte an, er wolle das jährliche Treffen mit dem BDL-Arbeitskreis Agrarpolitik zur Tradition werden lassen. (bdl)
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Kommentare 
xy schrieb am 10.12.2012 15:16 Uhrzustimmen(47) widersprechen(76)
Bravo, weiter so. Warum nicht gleich alle, die nicht nach deren Vorstellungen handeln, einteignen!? Oder wo sollen die Flächen, die für eine Betriebs-erweiterung benötigt werden, herkommen. Vielleicht macht sich der BDL und DBV ja auch mal darüber gedanken, wo die frei werdenen Arbeitskräfte dann untergebracht werden sollen, die bisher ohne staatliche Geschenke (Förderung) für ein Marktgleichgewicht sorgten.
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