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18.01.2011 | 12:01 | Dioxin-Skandal 

Keine Hinweise auf dioxinbelastete Tiere oder Futtermittel in Hessen

Wiesbaden - Verbraucherschutzministerin Lucia Puttrich hat im Vorfeld der heutigen Verbraucherschutzministerkonferenz in Berlin ihre Forderungen für neue Schutzmechanismen in der Futtermittelproduktion erneuert.

Futtermittel
„Wir brauchen zusätzliche Maßnahmen, um in Zukunft in diesem Bereich besser geschützt zu sein“, so Puttrich. Um am Anfang der Lebensmittelproduktion zusätzliche Schutzmaßnahmen einzuführen, schlägt sie unter anderem vor, auch die privaten Labore zu verpflichten, Grenzwertüberschreitungen den Behörden zu melden. „Es reicht nicht aus, das in Deutschland wieder einzuführen. Wir müssen das EU-weit machen“, so die Ministerin. Außerdem müsse die Trennung der Produktion von technischen Fetten und Futterfetten eingeführt werden. „Wenn es uns gelingt, durch diese Maßnahmen zu verhindern, dass belastete Lebensmittel in den Handel kommen, dann ist das besser als jede nachträgliche Kontrolle in den Supermärkten.“

Lucia Puttrich machte deutlich: „Wir haben in Hessen ein funktionierendes Kontrollsystem. Die Kontrollen im Futtermittelbereich erfolgen auf einem hohen Niveau und werden durch ein unabhängiges Audit-Team regelmäßig überwacht“, so Puttrich. Auch im Bereich der Lebensmittelkrontrollen sei Hessen gut aufgestellt. „Bei den untersuchten Lebensmittelproben wurden nur 0,4 Prozent der Proben als nicht sicher beziehungsweise gesundheitsschädlich beanstandet“, sagte Puttrich. Natürlich werde ein solch aufsehenerregender Fall wie die Dioxin-Funde auch in Hessen zum Anlass genommen, die Mechanismen und Systeme der Lebensmittelkontrolle genau zu durchleuchten. „Wir wollen aus einem solchen Fall lernen“, sagte Puttrich.

Derzeit gibt es in Hessen keine Hinweise darauf, dass mit Dioxin belastete Tiere oder Fleisch nach Hessen gelangt sind oder gar in den Handel gelangen konnten. „Vorsorglich nehmen wir Stichproben von Eiern, die nicht zu den als belastet gemeldeten Chargen gehören“, so Puttrich. Bislang war keine Probe zu beanstanden. Außerdem wurde ein Futterfett kontrolliert, das im Juni von dem betroffene Fetthersteller aus Schleswig Holstein nach Hessen verkauft wurde. Diese Dioxinprobe lag unter dem Grenzwert. Der Betrieb im Kreis Hersfeld-Rotenburg, an den 320 Ferkel aus Thüringen verkauft wurden, die dioxinbelastetes Futter gefressen haben, wurde jetzt freigegeben. Proben, die im Ursprungsbetrieb in Thüringen genommen wurden, lagen unter dem Grenzwert.

Sollte es neue Hinweise in den Vertriebslisten der jetzt betroffenen Unternehmen geben, dass in Hessen Betriebe betroffen sind, werde die Öffentlichkeit schnellstmöglich informiert. „Es besteht keine akute Gesundheitsgefahr, wenn man Fleisch oder Eier von Tieren ist, die Dioxinbelastetes Futter bekommen haben. Aber Dioxin ist und bleibt ein Gift, das in Lebensmitteln nichts verloren hat“, so die Ministerin abschließend. (PD)
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