Die geplante Ökostromreform ist eines der letzten Großprojekte der Energiewende, die die Koalition vor der Wahl noch umsetzen will. Die Zeit drängt, eine Einigung ist aber weiter fraglich. (c) proplanta
Die Kapazitäten sollten dort ausgebaut werden, wo der Strom auch abgenommen werde, sagte er am Dienstag in Stuttgart. Das sei im industriestarken Baden-Württemberg der Fall. Ein Ausbau nur im Norden des Landes mache Probleme, weil es an Leitungen in den Süden fehle.
Bei dem Treffen werde über die Ausbaukorridore verhandelt. «Wir werden uns dafür einsetzen, dass die Korridore so sind, dass in Baden-Württemberg der Ausbau der Windkraft eine echte Chance hat», betonte der Regierungschef. Kanzlerin Angela Merkel (CDU) mahnte vor dem Spitzentreffen den
Bau neuer Stromleitungen an, damit die Energiewende aus der Krise kommt.
Atomausstieg und Energiewende
Die Energiewende wurde 2011 nach der Atomkatastrophe von Fukushima ausgerufen. Die drei Ziele: sicher, sauber, bezahlbar.
Atomausstieg: Acht Atomkraftwerke wurden sofort stillgelegt, im Sommer 2015 folgte das bayerische AKW Grafenrheinfeld. Die letzten Meiler sollen 2022 vom Netz gehen.
Ökostrom: Der Ökostrom-Anteil an der Versorgung soll 2025 bis zu 45 Prozent betragen. Derzeit sind es rund 33 Prozent.
Klimaschutz: Der Treibhausgasausstoß soll bis 2020 um 40 Prozent im Vergleich zu 1990 sinken, bis 2050 sogar um 80-95 Prozent. Erreicht wurden bis 2014 aber nur 27,7 Prozent Minderung.
Netze: Windstrom muss vom Norden in den Süden, aber oberirdische Hochspannungsleitungen sind bei Anwohnern unbeliebt. Wenn die Netze überlastet sind, müssen die Verbraucher für den Ausfall der Produktion aufkommen - der Netzausbau ist deshalb ein Zankapfel.