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22.05.2013 | 15:15 | Japanbesuch 

Kretschmann zu Gast in der Unglücksregion Fukushima

Tokio - Bundesratspräsident Winfried Kretschmann (Grüne) ist bei einem Besuch in der japanischen Unglücksregion Fukushima auf Interesse an einer Zusammenarbeit bei erneuerbaren Energien gestoßen.

Windfried Kretschmann
(c) winfried-kretschmann.de
«In 30 Jahren wollen wir unsere Energie lokal produzieren und verbrauchen», erklärte der Gouverneur von Fukushima, Yuhei Sato, am Mittwoch bei einem Treffen mit Kretschmann in der gleichnamigen Provinzhauptstadt. Unter anderem denke man an schwimmende Offshore-Windkraftanlagen, so Sato. Beide Politiker sprachen sich für eine Zusammenarbeit auf dem Gebiet der erneuerbaren Energie aus.

Der Ministerpräsident Baden-Württembergs wollte sich in Fukushima einen Eindruck von den Folgen des Atomunfalls vor zweieinhalb Jahren verschaffen. «Das Bewusstsein, dass hier eine der größten Katastrophen  der Nachkriegszeit passierte, die tiefe Spuren in dieser Region hinterlassen hat, ist sehr bewegend», sagte er. Die Atomkatastrophe gilt als ein Grund dafür, dass Grüne und SPD die Landtagswahl 2011 gewannen und die CDU in Baden-Württemberg die Macht abgeben musste.

Es sei ihm ein «großes Anliegen» gewesen, im Rahmen seines Japan-Besuches auch nach Fukushima zu kommen, um den Menschen vor Ort die «große Anteilnahme der deutschen Bevölkerung auszusprechen», sagte Kretschmann. Noch immer seien etwa 154.000 Menschen in Behelfsunterkünften untergebracht, erklärte der Generaldirektor der Wiederaufbaubehörde, Toshio Maruyama, dem Ministerpräsidenten bei einer Diskussionsrunde. Daher arbeite man mit «aller Kraft» daran, die verstrahlten Gebiete so schnell wie möglich zu dekontaminieren, damit die Menschen wieder in ihre Heimat zurückkehren könnten.

Eine Evakuierte warf der Regierung und den japanischen Medien indes vor, die tatsächlichen Gefahren herunterzuspielen. «Japan ist kein Land, in dem es Atomenergie geben darf», sagte Setsuko Kida. (dpa)
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