Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
08.05.2023 | 09:33 | Ausgleichszahlungen 

Krisenhilfen: COPA und COGECA pochen auf Mittel aus Sondertopf

Brüssel - Die mit der EU-Agrarreserve insgesamt verfügbaren 450 Mio. Euro könnten möglicherweise nicht reichen, um die Einbußen der landwirtschaftlichen Betriebe in den östlichen Mitgliedstaaten aufgrund der ukrainischen Agrarlieferungen genügend auszugleichen.

Ausgleichszahlungen
COPA-Präsidentin Lambert fordert Budget außerhalb der GAP zur Abfederung der Folgen der ukrainischen Agrarimporte - Agrarkommissar Wojciechowski stößt mit demselben Wunsch in der Kommission aber auf Ablehnung. (c) proplanta
Davor haben die EU-Ausschüsse der Bauernverbände (COPA) und ländlichen Genossenschaften (COGECA) am Dienstag (2.5.) in Brüssel gewarnt. COPA-Präsidentin Christiane Lambert forderte deshalb von der EU die Einrichtung eines Sondertopfes außerhalb des Budgets der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP). Damit stützt die Französin die Bemühungen von EU-Agrarkommissar Janusz Wojciechowski, der sich dem Vernehmen nach seit längerem für einen solchen Sondertopf einsetzt.

Offenbar stößt der Pole mit dieser Forderung bei der Mehrheit seiner Kommissarskollegen jedoch auf Ablehnung. Neben weiteren Hilfsgeldern für die betroffenen Landwirte halten COPA und COGECA außerdem zusätzliche Finanzmittel aus dem EU-Haushalt zur Stärkung der Solidaritätskorridore für erforderlich. Dies sei notwendig, um einen reibungslosen Weitertransport der ukrainischen Agrarprodukte in die bedürftigen Drittstaaten zu gewährleisten, erklärte COPA/COGECA-Generalsekretär Pekka Pesonen. Nach wie vor mangle es an der erforderlichen Infrastruktur, etwa bei der Umladung des aus der Ukraine gelieferten Getreides.

Für unvorhergesehene Ereignisse

Kein gutes Haar ließ der Finne in dem Zusammenhang an der Brüsseler Kommission, der er eine „äußerst langsame“ Reaktion vorwarf. Die jetzt zugesagten 100 Mio. Euro müssten schnellstmöglich ausgezahlt werden. Zudem hätte die Maßgabe, dass bestimmte Agrarprodukte aus der Ukraine in den fünf östlichen Mitgliedstaaten nur noch als Transitware geliefert werden dürfen, schneller kommen müssen, so Pesonen.

In der mit der GAP-Reform neu strukturierten Agrarreserve befinden sich nach den nun zugesagten 100 Mio. Euro noch rund 260 Mio. Euro. Unterdessen hat jetzt auch Spanien angesichts der Dürre im Land Unterstützungsbedarf geltend gemacht. Ebenso hat Frankreich ein Auge auf die EU-Agrarreserve geworfen. Paris will dem Vernehmen nach daraus Geld, um seinen Zuckerrübenerzeugern wegen der nicht mehr erlaubten Notfallzulassung von Neonikotinoiden unter die Arme zu greifen.

Auch die französischen Winzer pochen auf Hilfen. Lettland und Litauen drängen wegen der gestiegenen Produktionskosten und gleichzeitig zuletzt wieder deutlich gesunkenen Erzeugerpreisen auf Unterstützung für ihre Milchbauern. Die Agrarreserve wurde von der EU geschaffen, um auf unvorhergesehene Ereignisse und Marktstörungen im Agrar- und Ernährungssektor reagieren zu Können.
AgE
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Entschädigung nach Wolfsrissen nicht immer einfach zu bekommen

 Agrarsubventionen: Sachsen zahlt aus

 Landwirte und Umweltschützer fordern Förderung der Weidehaltung

  Kommentierte Artikel

 Tag des Wolfes - Bauern machen Druck für vereinfachten Abschuss

 Erleichterungen bei GAP-Anträgen und Hanfanbau

 In der Corona-Pandemie wurden zu oft Antibiotika verschrieben

 Jäger sehen dringenden Handlungsbedarf bei Umgang mit Wölfen

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein

 Keine Reduzierung beim Fleischkonsum durch Aufklärung

 Größter Solarpark von Rheinland-Pfalz eröffnet

 Gipfelerklärung der EU setzt auf Lockerungen für Landwirte