«Die Studien und Versuche sind völlig an den Interessen der Unternehmen ausgerichtet. Damit sind sie oft wertlos», sagte Künast am Mittwoch im hessischen Wabern der Deutschen Presse-Agentur dpa. «Da wird der Versuchsaufbau oft so ausgerichtet, dass die erhofften Ergebnisse gemessen werden. Mit repräsentativer Forschung hat das nichts zu tun.»
Notwendig seien lange Versuchsreihen, die über Jahre gehen und so über eventuelle Gefahren Aufschluss geben könnten. «Ein paar Wochen Mais auf einem Acker zu beobachten reicht da nicht», sagte die Politikerin. Zudem zeige unabhängige Forschung, dass Genversuche auch gefährlich seien: «Die Manipulationen verschwinden ja nicht einfach wieder. Wie bei chemischer Verunreinigung zieht sich auch das durch die ganze Nahrungskette und landet schließlich beim Menschen.» Die Verträglichkeit von genveränderter Nahrung bei Menschen sei kaum erforscht. «Vielleicht ist das auch ganz gut so. In Versuchen mit Mäusen ist sogar Krebs aufgetreten.»
Künast hatte sich über ein geplantes Genmaisprojekt des amerikanischen Saatgutunternehmens
Monsanto informiert, das derzeit in der Kritik von Umweltschutzgruppen steht. Der Monsanto-Mais
MON 810 darf nach einer Verfügung der Bundesagrarministeriums im kommenden Jahr nicht als Saatgut gehandelt werden. Künast sprach sich grundsätzlich gegen genveränderte Pflanzen aus. «Wir brauchen keinen Genmais. Die Abwehr gegen
Schädlinge, was Monsanto als Ziel vorgibt, ist einfacher und besser zu erreichen.» So könne mit einer wechselnden
Fruchtfolge der Schädlingsbefall erheblich reduziert werden. «Schädlinge gibt es in großer Zahl nur in Monokulturen, die zudem den Boden auslaugen und die Erosion erhöhen.» (dpa)