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05.03.2010 | 14:42 | Halboffene Weidewirtschaft 

Landwirtschaftsministerin Rumpf und Dänemarks Landwirtschaftsminister Henrik Høegh besuchen "Bunde Wischen e.V."

Schleswig - Hoher Besuch beim Verein "Bunde Wischen":

Landwirtschaftsministerin Rumpf und Dänemarks Landwirtschaftsminister Henrik Høegh besuchen "Bunde Wischen e.V."
Landwirtschaftsministerin Dr. Juliane Rumpf und der dänische Landwirtschaftsminister Henrik Høegh haben heute (5. März) gemeinsam den Hof Königswill des Vereins besucht und sich bei dessen Erstem Vorsitzenden Hartmut Weber und Geschäftsführer Gerd Kämmer über die Vereinsarbeit informiert. Landwirtschaftsministerin Rumpf sagte im Anschluss: "Der Verein Bunde Wischen leistet einen wichtigen Beitrag zum Schutz der Natur und zum Erhalt der biologischen Vielfalt in Schleswig-Holstein. Zugleich zeigen aktuelle Aktivitäten wie die Vermarktung von biologisch erzeugtem Rindfleisch, erfolgreiche Anstrengungen zur Nutzung erneuerbarer Energie oder Angebote in der Gesundheits- und Umweltbildung das kreative Potenzial von Bunde Wischen."

Der Verein bewirtschaftet rund 1.100 Hektar in ganz Schleswig-Holstein nach dem Prinzip der so genannten Halboffenen Weidewirtschaft, davon allein 900 Hektar von der Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein. Zum Einsatz kommen ca. 570 Robustrinder (520 Galloway, 50 Highland-Cattle), 170 Heidschnucken und 18 Konik-Wildpferde, die nach den Regeln der EG-Öko-Verordnung und den Bioland-Richtlinien gehalten werden. Das "Einsatzgebiet" der robusten vierbeinigen Landschaftspfleger erstreckt sich vom Stiftungsland Schäferhaus an der dänischen Grenze bis zum Naturschutzgebiet Höltigbaum bei Hamburg. Das dabei entstehende Rindfleisch wird über den eigenen Hofladen Königswill, den Öko-Großhandel, den Lebensmittel-Einzelhandel, Einkaufskooperationen und neuerdings auch über die anspruchsvolle regionale Gastronomie mit Ökoauslobung (Feinheimisch - Genuss aus Schleswig-Holstein e.V.) vermarktet.

Hinzu kommt das Energiekonzept des Hofes Königswill, ein Mix aus verschiedenen Energieträgern: Ein Holzvergaserkessel sorgt für Wärme, unterstützt durch Solarthermie. Neben einer Fotovoltaikanlage, die seit mittlerweile fast zehn Jahren in Betrieb ist, wurde 2009 in Kooperation mit den Stadtwerken Schleswig eine Kleinwindkraftanlage errichtet, die in Zusammenarbeit mit der Uni in Flensburg als Forschungsprojekt betrieben wird. Gleichzeitig ist "Bunde Wischen" der größte Ökostrom-Abnehmer der Schleswiger Stadtwerke. So kann auf dem Hof Königswill fast vollständig auf fossile Energieträger verzichtet werden.

Die dritte Säule von Bunde Wischen e.V. ist das Angebot an Ferienwohnungen in Kombination mit alternativen Gesundheits- und Umweltbildungsangeboten.

Während der Internationalen Grünen Woche 2010 hatte Bundeslandwirtschaftsministerin Aigner "Bunde Wischen e.V." mit dem 2. Preis im Förderpreis Ökologischer Landbau ausgezeichnet.

Mehr Informationen im Internet: www.bundewischen.de

Hintergrund: Schon Ende der 1980er Jahre wurden die ersten Versuche, wertvolle Lebensräume durch eine extensive Beweidung zu erhalten, gestartet und mündeten im Naturschutzkonzept der Halboffenen Weidelandschaften, an deren Entwicklung Verein und Stiftung ständig mitarbeiten. So konnten auf vielen Flächen die Verbuschung und Bewaldung der Landschaft verhindert und ein Mosaik unterschiedlichster Lebensräume geschaffen und erhalten werden. Ganz nebenbei entsteht biologisch erzeugtes Rindfleisch, das der Verein vermarktet.

Viele der "Wilden Weiden" haben ganzjährig für Besucher geöffnet und bieten Wanderwegenetze oder Aussichtsplattformen. Darüber hinaus engagieren sich Stiftung und Verein mit Führungen, Publikationen und Fortbildungen dafür, die Idee und ihre Erfahrungen mit dieser Form der Naturschutzbeweidung weiterzugeben. (PD)
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