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13.07.2022 | 16:39 | Gegen Hungerkrisen 

Mehr Getreideanbau im globalen Süden ermöglichen

Berlin - Die FDP-Politikerin Carina Konrad plädiert für mehr Unterstützung des Getreideanbaus direkt in den von Hungerkrisen bedrohten Staaten.

Unterstützung des Getreideanbaus
FDP-Politikerin fordert: Mehr Getreideanbau im globalen Süden ermöglichen. (c) proplanta
Die seit Monaten steigende Zahl der Hungernden weltweit müsse ein Appell an die westlichen Industrienationen sein, ihrer Verantwortung gerecht zu werden, teilte die stellvertretende Vorsitzende der FDP-Bundestagsfraktion am Mittwoch mit.

Aufgrund der dauerhaft hohen Getreidepreise und zunehmender Auswirkungen des Klimawandels sei keine Entspannung in Sicht. Konrad reagierte auf den am Vortag veröffentlichten Jahresbericht der Welthungerhilfe, der eine verschärfte Lage infolge des Ukraine-Kriegs beschreibt und grundsätzliche Probleme im internationalen Ernährungssystem feststellt.

«Die Länder des globalen Südens müssen auch selbst mehr Getreide anbauen können, um unabhängiger zu werden. Die kategorische Ablehnung der grünen Gentechnik und modernen Biotechnologie verhindert, dass hierzulande Schlüsseltechnologien weiterentwickelt werden, die in den betroffenen Ländern den Hunger maßgeblich bekämpfen können», sagte Konrad der Deutschen Presse-Agentur.

Die Agrar-Ingenieurin forderte: «Es ist höchste Zeit, dass nun ein Umdenken stattfindet. Im Rahmen einer internationalen Initiative zur Steigerung der Nahrungsmittelproduktion sollte alles getan werden, bereits jetzt den Grundstein zur Sicherung kommender Ernten zu legen.» Sie rief die von den Grünen geführten Ministerien für Umwelt sowie für Landwirtschaft auf, sich jetzt für eine Novellierung des veralteten EU-Gentechnikrechts einsetzen.

Dass Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) «Anfang des Jahres noch den Export von Pflanzenschutzmitteln verbieten wollte, hört sich vor diesem Hintergrund wie ein Treppenwitz an», kritisierte Konrad. Sie warnte: «Angesichts der dramatischen Lage ist die einseitige Ausrichtung der Agrarpolitik auf den Ökolandbau eher eine Milchmädchenrechnung, denn die dadurch bedingte, und auch noch subventionierte, Verknappung des Nahrungsmittelangebotes trägt zum weltweiten Hunger bei.»
dpa
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