Ziel des Antrags sei es, «dass diese Antibiotika in der Landwirtschaft nicht mehr eingesetzt werden», sagt Hessens Agrarministerin Priska Hinz. (c) llandrea - fotolia.com
Auf Antrag von Hessen, Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen beraten die Agrarminister in dieser Woche in Bad Homburg, ob sogenannte Reserve-Antibiotika künftig allein Menschen vorbehalten sein sollen. Diese Mittel gelten als letzte Chance zur Behandlung schwerer Infektionen beim Menschen. Befürchtet wird, dass sich beim Einsatz in der Tierhaltung Resistenzen ausbilden und die Mittel dann beim Menschen nicht mehr wirken.
Ziel des Antrags sei es, «dass diese Antibiotika in der Landwirtschaft nicht mehr eingesetzt werden», sagt Hessens Agrarministerin Priska Hinz (Grüne), die derzeit Vorsitzende der Konferenz ist. Ob eine solche Regelung kommt, ist aber unsicher. Die Bauern wollen zwar die Verwendung der Mittel auf ein Mindestmaß beschränken, aber kein Verbot. Wenn kranke Tiere nur auf diesem Weg heilbar sind, dürfe er ihnen nicht vorenthalten werden, sagt Verbandssprecher Michael Lohse.
Auf der dreitägigen Konferenz, die am Mittwoch zunächst auf Staatssekretärsebene beginnt, geht es auch um männliche Küken, die keine Eier legen können, deshalb nicht gebraucht und kurz nach dem Schlüpfen getötet werden. Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU) hatte Ende Februar einen Zeitplan zum Ausstieg aus dieser Praxis bis Ostern angekündigt. Zur Agrarministerkonferenz wird damit aber noch nicht gerechnet. In Bad Homburg wollen die Minister zudem erneut auf ein bundesweites Verbot des Anbaus gentechnisch veränderter Pflanzen dringen. (dpa)