Auf einer CDU-Konferenz sagte sie am Freitag in Berlin, dass Deutschland langfristig aber mit einem Nein zur grünen
Gentechnik nicht bestehen könne. Über den Anbau einzelner genmanipulierter Getreide- oder Gemüsesorten müsse von Fall zu Fall entschieden werden.
Merkel versuchte damit die unionsinterne Debatte um die grüne Gentechnik zu beruhigen. Sie war durch die Entscheidung von Bundesagrarministerin Ilse
Aigner (CSU) ausgelöst worden, die Genmaissorte
MON 810 zu verbieten. Aigner will nun auch den Anbau der genmanipulierten Kartoffel
Amflora prüfen. Merkel verwies darauf, dass die Pharmaunternehmen erhebliche Summen für Forschung und Herstellung der genmanipulierten Gemüseart aufgewandt hätten.
Sie kündigte an, dass sie auch mit CSU-Chef Horst
Seehofer über die Zukunft der grünen Gentechnik sprechen wolle. Hintergrund dieser Bemerkung ist, dass vermutet wird, Aigner habe sich auf Druck von Seehofer zu ihren jüngsten Schritten entschlossen. In Bayern gab es nach der insbesondere für die CSU schlecht gelaufenen Landtagswahl im vergangenem Jahr erhebliche Proteste von Bauern gegen die Aussaat von genmanipulierten Pflanzen. (dpa)