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26.09.2016 | 10:00 | Tierwohl-Label 

Minister Schmidt bereitet staatliches Tierwohl-Label vor

Berlin - Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt will die Vorbereitungen für ein staatliches Tierwohl-Label vorantreiben.

Tierwohl-Label
Viele Supermarktkunden interessieren sich dafür, wie Tiere in den Ställen leben. Um besondere Tierschutzleistungen zu fördern, plant der Minister ein neues Siegel - den Grünen geht das nicht weit genug. (c) proplanta
«Der Verbraucher soll verlässlich wissen, dass mit dem, was er bezahlt, ein höherer Tierwohl-Standard umgesetzt wird», sagte der CSU-Politiker der Deutschen Presse-Agentur. «Mit dem Label wollen wir einheitliche Anforderungen festlegen, die von Branchenorganisationen überprüft werden. Das soll in die Breite gehen und nicht nur für kleine Nischenprodukte gelten.» Bei Schweinen könne es sich etwa um mehr Platz, Stroh am Boden oder Spielmaterial im Stall handeln.

Vorstellen will Schmidt das Siegel Anfang 2017 bei der weltgrößten Agrarmesse Grüne Woche in Berlin. Geplant sei ein mehrstufiges System mit ein, zwei oder drei Sternen, sagte er der «Stuttgarter Zeitung» und den «Stuttgarter Nachrichten» (Montag). Geben solle es «eine Basiskategorie für Fleisch von Tieren, deren Haltungsbedingungen über dem gesetzlichen Standard liegen sowie ein oder zwei weitere Premiumstufen, bei denen die Haltungsbedingungen noch deutlicher darüber hinausgehen».

Bisher gibt es verschiedene Initiativen für bessere Bedingungen in Ställen. Darunter sind ein vom Ministerium unterstütztes Siegel des Tierschutzbunds und die «Initiative Tierwohl» von Landwirtschaft und Handel. Dabei zahlen Supermarktketten in einen Fonds ein, aus dem teilnehmende Landwirte Geld bekommen, wenn sie in ihren Ställen bessere Haltungsbedingungen schaffen als gesetzlich gefordert.

Schmidt sagte der dpa, mehr Tierwohl-Investitionen der Tierhalter müssten sich auch im Fleischpreis widerspiegeln. «Man kann nicht Sekt trinken und Selters bezahlen. Fleisch wird deshalb aber nicht zum unbezahlbaren Luxusgut werden.»

Für neue Kennzeichnungen bei abgepacktem Fleisch und Milch machen sich auch die Grünen im Bundestag stark. «Wir wollen, dass die Tierhaltungsform immer angegeben werden muss - nicht nur, wenn sie mehr Tierschutz verspricht», heißt es in einem Positionspapier der Fraktion. Wie bisher schon bei Eiern sollten verpflichtend Ziffern von «0» für Bio-Haltung bis «3» für den gesetzlichen Mindeststandard angegeben werden. «Wir wollen, dass auf der Milch und dem Steak endlich klar erkennbar ist, wie die Kuh oder das Schwein gehalten wurden», sagte die verbraucherpolitische Sprecherin Nicole Maisch.
dpa
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