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12.07.2015 | 05:59 | Weinbau 

Ministerin Höfken: Vernünftiger Kompromiss bei Ausweitung der Rebfläche

Mainz - Die rheinland-pfälzische Weinbauministerin Ulrike Höfken hat am Freitag im Bundesrat die Regelung zur Ausweitung der Rebfläche in Deutschland als „vernünftigen Kompromiss“ begrüßt.

Weinbau
(c) proplanta
Erfreulich sei zudem, dass die Länder ihre Forderung nach einem einfacheren Verwaltungsverfahren bei der künftigen Zuteilung der neuen Pflanzrechte beim Bund durchsetzen konnten und Steillagen in dem Verfahren begünstigt werden sollen.

„Damit können wir die erfolgreiche Qualitätsstrategie im heimischen Weinbau fortsetzen und unsere Winzer unter Berücksichtigung der Nachfragemärkte im Wettbewerb schützen“, sagte Höfken. Die Länder stimmten der Novellierung des Weingesetzes und damit einer jährlichen Ausweitung der Rebfläche um maximal 0,3 Prozent einstimmig zu. Damit kann das Gesetz zum 1.Januar 2016 in Kraft treten.

Höfken wies darauf hin, dass sich Rheinland-Pfalz als deutsches Weinland Nummer eins im Sinne des Berufsstandes für eine möglichst geringe Ausweitung der Rebfläche stark gemacht habe. „Wir müssen einen Preisverfall auf dem Weinmarkt verhindern, um die Existenz unserer Winzer sowie den Erhalt unserer Kulturlandschaften zu sichern“, erklärte die Ministerin. In Rheinland-Pfalz stelle der Weinbau rund 30.000 Arbeitsplätze in mittelständischen Familienunternehmen. Die schwer zu bewirtschaftenden Steillagen prägten das Landschaftsbild an Mosel, Mittelrhein, Nahe und Ahr. Ihr Erhalt sei entscheidend für die touristische Entwicklung.

„Mit der Ausweitung der deutschen Rebfläche um jährlich 0,3 Prozent, können jedes Jahr bis zu drei Millionen Liter mehr Wein auf den Markt kommen“, so Höfken. Im Vergleich zu der ursprünglich von der Bundesregierung vorgesehenen Ausweitung um 0,5 Prozent seien dies immerhin zwei Millionen Liter weniger.

„Weniger ist mehr. Die Winzerinnen und Winzer in Rheinland-Pfalz haben in den vergangenen drei Jahrzehnten erfolgreich auf Qualität gesetzt. Heute sind unsere Weine auf dem internationalen Markt konkurrenzfähig“, sagte die Ministerin.

Höfken erinnerte an die überdurchschnittliche Ernte im Jahr 1999, die einen dramatischen Preisverfall bei den Fassweinen zur Folge hatte: „Viele Betriebe mussten damals aufgeben, die Rebfläche in Rheinland-Pfalz ist um 3.000 Hektar zurück gegangen. Es dauerte acht Jahre, bis wieder auskömmliche Weißweinpreise erzielt werden konnten.“ Deshalb habe Rheinland-Pfalz erfolgreich dafür gekämpft, dass die EU-Kommission von der vollständigen Liberalisierung der Pflanzrechte im Weinbau Abstand genommen habe.

Höfken: „Das neue Weingesetz schafft die Grundlage für eine behutsame Ausweitung der Rebfläche und wird dazu beitragen, erneute Preisabstürze zu verhindern.“ (mulewf)
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