«Das wäre ideal - vor allem an unseren Steil- und Steilstlagen», sagte Hermann Hohl, Präsident des Weinbauverbands Württemberg, am Donnerstag in Weinsberg. Nachbar Rheinland-Pfalz hatte angekündigt, sich nach drei Jahren Tests an der Mosel bei Bundesverkehrminister Alexander Dobrindt (CSU) für den Einsatz von schwereren Drohnen in der Land- und Forstwirtschaft zum Schutz vor Frost, Pilzkrankheiten und Schädlingen einzusetzen.
Baden-Württemberg will das Ansinnen unterstützen, wie Agrarminister Alexander Bonde (Grüne) mitteilte. Laut Hohl werden
Schädlinge in den Weinbergen sechs bis sieben Mal im Jahr bekämpft, entweder vom Hubschrauber oder vom
Traktor aus. Gerade beim Einsatz von Helikoptern sei die Vernebelung durch den sogenannten Abdrift recht groß. Die Pflanzenschutzmittel ließen sich mit Drohnen gezielter einsetzen. «Das wäre absolut wünschenswert», sagte Hohl. Beim Badischen Weinbauverband war zunächst niemand erreichbar.
Beim Bauerverband Baden-Württemberg sind Drohnen derzeit kein großes Thema, wie es dort am Donnerstag hieß. Für den Einsatz der Drohnen fehle derzeit die luftfahrtrechtliche Genehmigung, da sogenannte unbemannte Luftfahrtsysteme mit einer Gesamtmasse von mehr als 25 Kilogramm außerhalb von Landeplätzen grundsätzlich verboten seien, teilte das Bonde-Ministerium mit. Eine Anpassung des Bundesrechts wäre daher notwendig, um einen Einsatz zu ermöglichen.
Mainz will Drohnen über 25 Kilo in der Land- und Forstwirtschaft zum Schutz vor Frost, Pilzkrankheiten und Schädlingen ermöglichen. Dafür habe sich Infrastrukturminister Roger Lewentz (
SPD) bei Dobrindt eingesetzt, hieß es dort. Seit drei Jahren laufe ein Forschungsprojekt an der Mosel. Vorteil Nummer eins: Die Mittel könnten gezielter ausgebracht werden, da sie aus geringerer Höhe versprüht würden. Weitere Vorteile: Drohnen sind leiser als Hubschrauber und reduzieren das Unfallrisiko. Außerdem spare man Treibstoff. In Baden-Württemberg gab es bislang keine Versuche.(dpa/lsw)