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23.09.2020 | 13:52 | Fischerei 

Neue Finanzhilfen für Ostseefischer aus Brüssel

Brüssel - Ostseefischer sollen neue Finanzhilfen aus Brüssel bekommen.

Fischerei
Hilfen für Ostseefischer: EU-Unterhändler einigen sich. (c) Otto Durst - fotolia.com
Darauf haben sich Unterhändler des EU-Parlaments, der EU-Staaten und der EU-Kommission am Dienstag in Brüssel geeinigt, wie Diplomaten bestätigten. Ziel ist, den ausgedünnten Fischbeständen durch Verringerung des Fangs Zeit zur Erholung zu geben, vor allem dem Dorsch.

Die Fischer sollten unterstützt, die Fangkapazitäten verringert und Kontrollen ausgebaut werden, hieß es. Nach Erholung der Bestände oder nach fünf Jahren soll eine Wiederaufnahme der Fischerei möglich werden.

Es geht vor allem um den östlichen Dorsch, der wegen Umwelt- und Klimalasten, aber auch wegen der Fischerei stark ausgedünnt ist. Im Juli 2019 erließ die EU-Kommission ein vorläufiges Fangverbot. In der Folge wurden Fischern Hilfen in Aussicht gestellt, wenn sie den Fang von Dorsch auf Dauer stoppen. Die vorläufige Einigung schließt den Angaben zufolge auch westlichen Dorsch und westlichen Hering ein.

Als Unterhändler des EU-Parlaments erklärte der CDU-Abgeordnete Niclas Herbst, es sei gelungen, den Vorschlag der EU-Kommission gerade aus norddeutscher Sicht zu verbessern. «Für die Krise sind mehrere ökologische Faktoren verantwortlich», meinte Herbst.

«Folglich ist es richtig, dass die EU jetzt den betroffenen Fischern auf soziale Weise hilft.» Die Einigung muss noch vom Rat der EU-Staaten und vom Europaparlament bestätigt werden.

Abwrackprämie für Ostseekutter: EU-Unterhändler einigen sich



Hunderte deutsche Ostseefischer könnten aus Brüssel eine Abwrackprämie für ihre Kutter bekommen, damit die Flotte kleiner wird und sich die Fischbestände erholen können. Die neuen Finanzhilfen haben Unterhändler des EU-Parlaments, der EU-Staaten und der EU-Kommission vereinbart.

«Die Einigung ist ein Erfolg und wichtig für unsere Fischereifamilien», kommentierte Bundesagrarministerin Julia Klöckner (CDU) am Mittwoch. Dies sei ein Ausgleich für die massiven Einschränkungen der Fangmöglichkeiten bei Dorsch und Hering und eröffne eine wirtschaftliche Perspektive.

Wichtig sei bei dem Kompromiss, dass er auch für Dorsch- und Heringsfischer in der westlichen Ostsee gelte, betonte der CDU-Europaabgeordnete Niclas Herbst. Er hatte für das Europaparlament verhandelt.

Wie der Rat der EU-Staaten mitteilte, sollen Fischer unterstützt, die Fangkapazitäten verringert und Kontrollen ausgebaut werden. Nach Erholung der Bestände oder nach fünf Jahren soll eine Wiederaufnahme der Fischerei möglich werden.

Das frische Geld gibt es aber nach Angaben aus Herbsts Büros nur, wenn Boote abgewrackt werden. Im Gespräch sind Summen von 5.000 Euro pro Bruttoraumzahl, mindestens 50.000 und höchstens 850.000 Euro für eine endgültige Stilllegung. In Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern gibt es den Angaben zufolge noch rund 300 Fischer im Haupterwerb.

Meeresbiologe Thilo Maack von der Umweltorganisation Greenpeace nannte es richtig, Fischern Übergangsgelder zu zahlen. Doch müsse kontrolliert werden, dass es tatsächlich zum Fangstopp komme. Nötig sei zudem ein langfristiges Konzept für eine nachhaltige Nutzung und echten Meeresschutz in der Ostsee. Dazu sollten fischereifreie Schutzgebiete ebenso gehören wie ausgewiesene Fischereizonen, in denen die Fischerei explizit erlaubt sei.
dpa
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