Im Bereich der geplanten Zollsenkungen für Industriegüter seien sie vorerst abgebrochen worden, hieß es am Dienstag in diplomatischen Kreisen in Genf. Der Verhandlungsführer für den Marktzugang für nicht-agrarische Produkte (Nama), Don Stephenson, sagte dem Vernehmen nach, angesichts der Unbeweglichkeit der Delegationen mache es derzeit keinen Sinn, weiter zu verhandeln.
Unklar war zunächst, ob diese Unterbrechung auch die gleichzeitig laufenden Agrarverhandlungen für einen weitreichenden Subventionsabbau negativ beeinflussen werde. «Alles hängt zusammen, alles muss zusammen entschieden werden», meinte ein WTO-Kenner.
Die seit sieben Jahren laufenden Verhandlungen sollten eigentlich nach vielen Rückschlägen vor dem Präsidentenwechsel in den USA im Januar abgeschlossen sein. In den vergangenen Wochen sah es nach einer vorher so nicht erwarteten Annäherung aus. Ungeachtet des Rückschlags bei den Industriegütern gebe es immer noch Pläne, entweder Ende Juni oder im Juli eine Ministerkonferenz nach Genf einzuberufen, die den Verhandlungen doch noch zum Durchbruch verhelfen solle, hieß es weiter.
Bei der nach der Hauptstadt des Scheichtums Katar benannten Handelsrunde geht es darum, Entwicklungs- und Schwellenländern erleichterten Zugang zu den Märkten der Industriestaaten zu verschaffen. Neben dem Abbau von
Agrarsubventionen sind auch die Zurücknahme von Einfuhrzöllen für Güter sowie Vereinfachungen für Dienstleistungen, zum Beispiel von Banken und Versicherungen, Streitthemen. (dpa)