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23.11.2015 | 09:05 | Ukraine-Konflikt 
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Russland könnte in G8-Runde zurückkehren

Berlin / Moskau - Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier hat Russland bei einer Kooperation Moskaus in zentralen internationalen Konflikten eine Rückkehr in die Runde der G8-Staaten in Aussicht gestellt.

G8-Staaten
Eine Lösung des Syrien-Konflikte ohne die UN-Vetomacht Russland ist nicht denkbar. Auch im Anti-Terror-Kampf braucht die internationale Gemeinschaft Moskau. Wird aus der G7-Gruppe bald wieder eine G8? (c) Edyta Pawlowska - fotolia.com
«Sollten wir im Ukraine-Konflikt weitere Hürden erfolgreich aus dem Weg räumen und sollte Russland im Syrien-Konflikt wie bisher weiter gemeinsam mit uns an einer Lösung arbeiten, dann kann und sollte der Westen kein dauerhaftes Interesse haben, Russland aus der regelmäßigen Abstimmung zwischen den großen westlichen Nationen auszuschließen», sagte Steinmeier der «Bild am Sonntag».

Russland war im vergangenen Jahr wegen der Annexion der ukrainischen Schwarzmeerhalbinsel Krim 2014 aus der Gruppe führender Industriestaaten (G8) ausgeschlossen worden.

Steinmeier sagte dazu: «Unser Interesse war es nie, Russland zu isolieren oder aus den G8 wieder dauerhaft eine G7 zu machen.» Zu dieser Entscheidung sei es nach dem Vertrauensbruch in der Ukraine beginnend mit der Annexion der Krim gekommen.

Der Außenminister glaubt, dass auch Moskau an einer Lösung des Syrien-Konflikts interessiert ist: «Wir dürfen nicht unterschätzen, dass Russland sich mit seiner millionengroßen muslimischen Bevölkerung von den Entwicklungen im Mittleren Osten ernsthaft bedroht fühlt. Russland hat kein Interesse, glaube ich, sich über Jahre hinweg in Syrien zu verschleißen und immer tiefer in einen Krieg hineingezogen zu werden. Deshalb habe ich den Eindruck, dass auch Russland tatsächlich nach einem Ausweg aus der syrischen Katastrophe sucht.»

Über den schwelenden Konflikt in der Ostukraine werden die Außenminister aus Deutschland, Frankreich, Russland und der Ukraine im Dezember ein weiteres Mal beraten. Das Treffen sei vereinbart, der Termin stehe aber noch nicht fest, sagte der russische Vizeaußenminister Grigori Karassin am Samstag in Moskau nach Angaben der Agentur Interfax. Zuvor hatte der ukrainische Außenminister Pawel Klimkin von der ersten Dezemberhälfte gesprochen. Die Minister hatten sich zuletzt am 6. November in Berlin getroffen.

In der Ostukraine kamen innerhalb von 24 Stunden zwei Regierungssoldaten ums Leben. Die Kämpfer seien bei Krymske von einer Landmine getötet worden, sagte Alexander Motusjanik vom Präsidialamt in Kiew am Sonntag. Zudem sei ein Regierungssoldat bei einem Schusswechsel mit prorussischen Separatisten verwundet worden.

In den vergangenen Wochen haben sich in der Ostukraine trotz eines geltenden Waffenstillstands die Schusswechsel zwischen prorussischen Separatisten und ukrainischen Truppen wieder gehäuft.

Bundesagrarminister Christian Schmidt (CSU) hält aber ein Ende der Wirtschaftssanktionen gegen Russland für absehbar. «Die Russische Föderation arbeitet in der Ukraine-Politik auf eine Beruhigung der Lage hin. Insofern sind Sanktionen nicht auf immer und ewig zu halten», sagte er der «Neuen Osnabrücker Zeitung» (Samstag). «Ich denke, im nächsten Jahr wird sich manches neu sortieren.» Er kündigte für Anfang des Jahres eine Moskau-Reise an.

Auch CSU-Chef Horst Seehofer will die Zusammenarbeit mit Russland ausbauen und sich 2016 mit Präsident Wladimir Putin in Moskau treffen. Es gehöre zur Wahrheit, «dass wir ohne und gegen Russland die Konflikte unserer Zeit nicht lösen können», sagte Bayerns Ministerpräsident am Samstag beim CSU-Parteitag in München.
dpa
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Kommentare 
Kutusow schrieb am 23.11.2015 09:35 Uhrzustimmen(126) widersprechen(120)
Das alles wird von Steinmeier etwas verdreht dargestellt! Russland hat auch die Krim nicht annektiert, sondern hier kann sich Russland die Argumentation der NATO zu eigen machen, als seinerzeit das Kosovo bombardiert - völkerrechtswidrig ohne UN-Mandat - und anschließend besetzt und abgespalten wurde! Das größte Hindernis im Fall Ukraine ist die Kiewer Marionettenregierung selbst, die das Minsker Abkommen nicht umsetzt und ebenfalls nicht in der Lage ist, das Land selbst zu stabilisieren! Mit dem unbedachten Assoziierungsabkommen hat die EU einen weiteren Schritt zum wirtschaftlichen Abstieg des Landes gemacht, denn welchen Vorteil soll der Freihandel der Ukraine, die immer noch korrupt und von Wettbewerbsfähigkeit weiter denn je entfernt ist, bringen? Weiß das jemand? Und in Sachen Syrien ist zu konstatieren, dass der Westen mit seiner Strategie - Assad zu beseitigen - ebenfalls gescheitert ist und stattdessen irgendeine "gemäßigte Opposition" unterstützt hat, die zum Schluss auch nur aus zweifelhaften Gestalten bestehen dürfte und weiterhin zur Verlängerung des Krieges beigetragen hat! Tja, das Hauptprodukt der gescheiterten westlichen Politik ist aber die Entstehung des IS! Die Luftschläge der USA und ihrer Verbündeten haben im letzten Jahr jedenfalls nichts dagegen bewirkt! Russland hingegen hat - entgegen Steinmeiers Behauptungen von Anfang an auf die Beendigung des Krieges gesetzt, denn was hätte ihnen der Sturz Assads gebracht? Welche Lösungen hat denn Steinmeier überhaupt anzubieten? Ich habe dazu von ihm, oder besser von der gesamten westlichen Politik noch nichts ernstzunehmendes gehört!
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