«Bei der privaten Nutzung ist die Gefahr durch Fehlanwendung und Überdosierungen am größten», sagte die SPD-Agrarpolitikerin Rita Hagl-Kehl am Donnerstag.
Solche Produkte sollten aus Vorsorgegründen auch nicht mehr in Baumärkten und im Internethandel zu haben sein, heißt es in einem SPD-Positionspapier. Um den Glyphosat-Einsatz in der Landwirtschaft zu reduzieren, solle die Forschung für Alternativen verstärkt worden.
Ein Antrag der Grünen für einen Stopp der anstehenden Entscheidung über eine längere EU-Zulassung für Glyphosat wurde am Donnerstag im
Bundestag abgelehnt. Grünen-Experte Harald Ebner sagte, damit sei eine einmalige Chance leider nicht genutzt worden. Er betonte: «Bei Glyphosat darf es jetzt kein Weiter so geben.» Die EU-Entscheidung wird Anfang März erwartet. Mit dem Antrag der Grünen sollte die Bundesregierung aufgefordert werden, eine Vertagung zu beantragen.
Die Unionsfraktion befürwortet eine Verlängerung der Zulassung. Keine deutsche Bewertungsbehörde habe sich für ein Verbot von Glyphosat ausgesprochen, erklärten die Fachpolitiker Katharina Landgraf und Hermann Färber. Für seine Anwendungsgebiete sei es der am besten untersuchte Wirkstoff mit den geringsten Nebenwirkungen.
Mecklenburg-Vorpommerns Landwirtschaftsminister Till
Backhaus (
SPD) verlangt eine große bundesweite Studie zu den Folgen von Unkrautvernichtern wie Glyphosat. Diese Forderung will er als Vorsitzender der Agrarministerkonferenz bei den Treffen im April und September zum Thema machen.