«Schwarz-Gelb will den Stecker für die Energiewende komplett ziehen», kritisierte der Vize-Vorsitzende der SPD-Landtagsfraktion, Michael Hübner, am Freitag in Düsseldorf.
Laut Koalitionsvertrag von
CDU und FDP sollen
Windräder künftig einen Mindestabstand von 1.500 Metern zu reinen Wohngebieten halten. Die Privilegierung der Windenergieerzeugung im Wald wird aufgehoben. Durch die
Neuregelung reduziert sich die für Windkraftanlagen in NRW zur Verfügung stehende Fläche um 80 Prozent.
Der sich abzeichnende Ausstieg aus der Energiewende in NRW gefährde aber nicht nur Arbeitsplätze in der Windenergiebranche und bei ihren Zulieferern, sondern verspiele langfristig Marktchancen der heimischen Industrie in einem wichtigen Zukunftsfeld, kritisierte Hübner. Die Energiewirtschaft, die gerade erst einen Strategiewechsel hin zu erneuerbaren Energien vollzogen habe, werde nun verunsichert.
In Nordrhein-Westfalen erzeugen derzeit 3.447 Windkraftanlagen eine Gesamtleistung von rund 4.900 Megawatt. Bei der Ökostromproduktion mit Windrädern liegt NRW bei der Gesamtleistung im Ländervergleich auf Platz fünf. Gemessen an der Zahl neuer Anlagen (114) und am Leistungszuwachs (313,3 Megawatt) schob sich NRW laut Branchenangaben zuletzt aber auf Platz zwei.