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27.01.2016 | 15:02 | Tierfabriken 
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Strengere Auflagen für Intensivtierhaltung geplant

Berlin - Das Bundesumweltministerium nimmt die Intensivtierhaltung ins Visier.

Tierfabriken
(c) proplanta
Ein Ministeriumssprecher bestätigte gegenüber AGRA-EUROPE Planungen des Ressorts, die Auflagen für bestimmte Anlagen zu verschärfen. Dazu würden gegenwärtig gesetzliche Änderungen beispielsweise im Umweltverträglichkeitsprüfungs-Gesetz (UVPG) und in der Technischen Anleitung (TA) Luft geprüft. Die Beteiligung anderer Ressorts erfolge zu gegebener Zeit im Rahmen der üblichen Ressortabstimmung.

Nach Ansicht seines Ministeriums belaste die Intensivtierhaltung Natur und Umwelt und schränke die Lebensqualität auf dem Land ein, erklärte der Sprecher. Industrielle Tierhaltungsanlagen gehörten mittlerweile zu den größten Umweltsündern in Deutschland. Gülle verunreinige Gewässer und Böden; die Nitratwerte lägen häufig deutlich über den zulässigen Grenzwerten. Zudem belaste Intensivtierhaltung das Klima und die Luftqualität erheblich.

Der Präsident des Deutschen Tierschutzbundes, Thomas Schröder, begrüßte die Ankündigung des Bundesumweltministeriums. Die „herkömmlichen Intensivhaltungen“ seien mit Tierschutz und Umweltschutz nicht vereinbar und gesellschaftlich zunehmend nicht mehr akzeptiert, so Schröder. Man müsse wegkommen von „industriellen Tierfabriken“. Ziel müsse eine regionale, tiergerechte und umweltschonende Landwirtschaft sein.
AgE
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Kommentare 
Kutusow schrieb am 28.01.2016 12:48 Uhrzustimmen(81) widersprechen(51)
Nicht mehr vermittelbar! So müssen, zumindest nach diesem Bericht, die Handlungen und Behauptungen des Bundesumweltministeriums eingestuft werden! Was hat oder unternimmt das gleiche Ministerium gegen die Lärm-, Schadstoff- und massiven Umweltbelastungen durch den Luft- und Straßenverkehr? Immerhin werden durch den Bau von Straßen weitere, bisher wenig belastete oder unberührte Gebiete zerschnitten und zerstört! Nichts wird dort unternommen, im Gegenteil, Straßen und Autobahnen dürfen weiter gebaut werden, ebenso soll der Frankfurter Flughafen erweitert werden, obwohl dies eine massive Belastung für die Anwohner darstellt! Und wenn der BER irgendwann mal fertig ist, stellt das etwa keine Einschränkung der Lebensqualität für diejenigen in den Einflugschneisen dar? In welcher Traumwelt leben die Mitarbeiter dieses Ministerium überhaupt? Es findet sich doch kaum jemand im klein- und mittelbäuerlichen Bereich, der angesichts der anhaltenden Preismisere noch in die Tierhaltung investieren will und der Nachwuchs, gerade auch wegen hoher Arbeitsbelastung und mäßigem Verdienst, ist doch in solchen Strukturen auch nicht da! Gerade auch deshalb sind doch nur noch große Intensivtieranlagen rentabel! Als völliger Quatsch muss die Behauptung des Ministeriumssprechers eingestuft werden, dass die Intensivtierhaltung die Lebensqualität einschränke! Viele kleinere Tierhaltungen, gerade auch im Dorf, verursachen keine Geruchs- oder Lärmbelästigungen? Ebenso wenig haltbar ist die Behauptung, Gülle verunreinige Gewässer und Böden! Um eben dies zu verhindern, wurden zahlreiche Anwendungsvorschriften erlassen! Der großflächige Einsatz von Enteisungsmitteln auf Flughäfen und Straßen, Reifenabrieb usw. belastet die Umwelt etwa nicht?
Eckard Wendt, Vors. der AGfaN e.V. schrieb am 27.01.2016 21:44 Uhrzustimmen(145) widersprechen(147)
Hoffentlich ringt sich Minister Schmidt dazu durch, Nägel mit Köpfen zu machen und auf freiwillige Vereinbarungen zu verzichten. In Gesprächen mit Bauern stelle ich immer wieder fest, daß die Zukunftsangst wegen des zunehmenden Preisdrucks durch große Tierhaltungsanlagen und so Opfer des vom Bauernverband nicht bekämpften, sondern billigend in Kauf genommenen Kannibalismus unter den Landwirten zunimmt. Von den Interessen der Agrarindustrie bestimmte Wirtschaftsformen ruinieren bäuerliche Betriebe und deren Besitzer, die selbstbestimmt wirtschaften möchten, ohne zugunsten kurzfristiger Gewinnen letztlich zu Lasten der Natur zu handeln.
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