In einigen Gegenden des verarmten Landes sei die Situation in den vergangenen zehn Jahren noch nie so schlimm gewesen, teilte das UN-Welternährungsprogramm (WFP) am Dienstag in Peking mit. Der WFP-Direktor für Nordkorea, Jean-Pierre de Margerie, sagte, das Geld werde benötigt, um die «minimalen Bedürfnisse» abzudecken. «In manchen Fällen geht es um Leben und Tod.» Das WFP braucht die Unterstützung, um sein 503-Millionen-Dollar-Programm fortsetzen zu können, mit dem die Organisation in den kommenden 15 Monaten rund 6,3 Millionen von Hunger bedrohte Nordkoreaner unterstützen will.
Dem ostasiatischen Land fehlten in diesem Jahr rund 1,6 Millionen Tonnen Lebensmittel und damit mehr als 20 Prozent des Bedarfs, sagte WFP-Asiendirektor Tony Banbury. Im Juni habe die Regierung daher die täglichen Rationen von 500 Gramm auf 150 Gramm pro Person reduziert.
Schlechte Ernten, steigende
Lebensmittelpreise und eine Flut im vergangenen Sommer hätten zur größten «Ernährungslücke» in Nordkorea seit 2001 geführt, erklärte das WFP. Das WFP rief die internationale Gemeinschaft dazu auf, sich nicht von politischen Problemen beeinflussen zu lassen und die Lage in Nordkorea aus einer «strikt humanitären Perspektive» zu betrachten. (dpa)