UN-Generalsekretär Ban Ki Moon rief die reichen Staaten dazu auf, im Kampf gegen den Hunger in der Welt größere Anstrengungen zu unternehmen. «Wir alle müssen mehr tun», sagte er am Dienstag zum Abschluss des zweitägigen Treffens in der spanischen Hauptstadt. «Die Geschichte wird uns danach beurteilen, wie wir auf das Problem des Hungers reagiert haben», sagte Ban. 2008 habe die internationale Hilfe einen Höchststand erreicht, in diesem Jahr sei trotz der
Wirtschaftskrise jedoch eine weitere Steigerung erforderlich. Nach Angaben der spanischen Gastgeber stieß das Vorhaben, eine «Globale Partnerschaft für Landwirtschaft und Ernährung» zu bilden, bei den Teilnehmern auf ein positives Echo.
Einer solchen Allianz sollen nicht nur Geber- und Empfängerstaaten, sondern auch internationale Organisationen und Wirtschaftsverbände angehören. Spanien sagte für die kommenden fünf Jahre eine Milliarde Euro für den Kampf gegen den Hunger zu. «Die Konferenz erfüllte ihren Zweck, einen neuen Impuls zur Mobilisierung zusätzlicher Mittel zu geben», betonte Ministerpräsident José Luis Rodríguez Zapatero. Unter der spanischen EU-Ratspräsidentschaft im ersten Halbjahr 2010 werde die Bekämpfung des Hungers zu den vorrangigen Aufgaben gehören. Nach Angaben der Zeitung «El País» (Internetausgabe) sagten am Rande des Treffens etwa 15 Staaten insgesamt 5,5 Milliarden Euro für Nahrungsmittelhilfen in den kommenden fünf Jahren zu.
Unter den Teilnehmern herrschte nach Angaben des deutschen Entwicklungsstaatssekretärs Erich Stather Einvernehmen darüber, dass die Hilfen besser koordiniert werden müssten. «Beim Welternährungsgipfel 2008 in Rom versprachen alle Staaten, mehr zu tun», sagte er. «Es wurden Anstrengungen unternommen, aber diese waren zu wenig untereinander abgestimmt.» Das Treffen in Madrid habe sein Ziel erreicht, den Kampf gegen den Hunger weiter voranzutreiben.
An der Konferenz nahmen Minister und Regierungsbeamte aus etwa 95 Staaten teil. Weltweit leiden nach Angaben der UN fast eine Milliarde Menschen unter Hunger und Unterernährung. Mehrere Hilfsorganisationen hatten verlangt, in Madrid sollten konkrete Beschlüsse gefasst werden. Sie äußerten die Befürchtung, das Treffen könne sich als eine «Farce» erweisen. (dpa)