Die FDP-Bundestagsabgeordnete Ulla Ihnen warf der Ministerin vor, sie habe mit einer „unprofessionellen Nähe zur PR-Aktion“ eines großen Lebensmitteleinzelhändlers weiter an Glaubwürdigkeit verloren. Damit sei das Vertrauen der Landwirte in Klöckners Amtsführung „noch weiter erschüttert“, so Ihnen. Sie hielt der CDU-Politikerin vor, damit bereits zum zweiten Mal während ihrer Amtszeit das Ansehen der Ernährungs- und Landwirtschaftspolitik der Bundesregierung insgesamt beschädigt zu haben.
Die FDP-Politikerin spielte damit auf ein Video Klöckners mit dem Deutschland-Chef von Nestlé zur Umsetzung der Nationalen Reduktionsstrategie für Zucker, Fette und Salz an, das von ihrem Ressort im vergangenen Jahr veröffentlicht worden war und seinerzeit für erhebliche Diskussionen gesorgt hatte. „Die Ministerin muss künftig mehr Sensibilität an den Tag legen“, forderte Ihnen.
Das Bundeslandwirtschaftsministerium hatte als Reaktion auf die Kritik am Auftritt Klöckners in der Kochshow betont, weder dem Ressort noch der Ministerin sei bekannt gewesen, dass die Sendung von einer Supermarktkette gesponsert werde. Das Bundesministerium gehe keinerlei Sponsorpartnerschaften ein, stellt das Ressort klar.
Ziel der Sendung sei es gewesen, für die vielen Familien, die in Zeiten der Corona-Krise vermehrt zuhause kochten, Tipps für ein ausgewogenes Essen zu geben, und zwar auch bei kleinem Geldbeutel. Daneben sei es darum gegangen, ernährungspolitische Themen beim Kochen zu besprechen, beispielsweise die Vermeidung von Lebensmittelabfällen, die Wertschätzung regionaler Produkte sowie die Preisentwicklung von Obst und Gemüse.
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