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23.10.2015 | 02:59

Jüngere VW-Dieselmotoren nicht von Software-Manipulationen betroffen

Abgastest-Skandal
Keine Ausweitung der ohnehin schon weitreichenden Abgas-Affäre: VW kann zur Frage, ob auch ein zweiter Dieselmotor Fälschungssoftware enthielt, Entwarnung geben. Insgesamt bleibt die Lage aber brenzlig. (c) proplanta

Der VW-Abgas-Skandal: Konzern gefangen in der Krise



Wie lange wird Volkswagen noch mit der Aufarbeitung und den Folgen der Abgas-Affäre kämpfen müssen? Bisherige Stationen der schwersten Krise des Konzerns im Überblick:

3. September: Volkswagen räumt gegenüber der US-Umweltbehörde EPA Manipulationen bei Abgastests von Dieselfahrzeugen ein.

18. September: Die EPA teilt mit, VW habe eine Software eingesetzt, um Test-Messungen des Schadstoffausstoßes künstlich zu drücken.

22. September: Der Konzern gibt eine Gewinnwarnung heraus und kündigt Milliarden-Rückstellungen für bevorstehende Umrüstungen an.

23. September: Rücktritt von VW-Chef Martin Winterkorn. «Vor allem bin ich fassungslos, dass Verfehlungen dieser Tragweite im Volkswagen-Konzern möglich waren», erklärt er seinen Schritt.

25. September: Der VW-Aufsichtsrat beruft Porsche-Chef Matthias Müller zum Konzernchef und trifft weitere Personalentscheidungen.

28. September: Nach mehreren Strafanzeigen startet die Braunschweiger Staatsanwaltschaft ein Ermittlungsverfahren wegen Betrugsvorwürfen.

6. Oktober: Betriebsratschef Bernd Osterloh und Müller sprechen bei einer Betriebsversammlung in Wolfsburg zur Belegschaft. Osterloh betont, bisher gebe es noch keine Konsequenzen für die Jobs bei VW.

7. Oktober: Erneutes Krisentreffen der Aufseher, VW-Finanzchef Hans Dieter Pötsch wird an die Spitze des Kontrollgremiums gewählt. Nach Aussage Müllers kann der Rückruf im Januar 2016 beginnen.

8. Oktober: Razzia bei VW. Die Staatsanwaltschaft Braunschweig ordnet Durchsuchungen in Wolfsburg und an anderen Orten an. VW-US-Chef Michael Horn muss dem US-Kongress Rede und Antwort stehen.

10. Oktober: Eine weitere Software zur Emissionskontrolle gerät ins Visier der US-Behörden. VW betont: Dieses Programm habe mit den Manipulationsvorwürfen nichts zu tun, es wärme Katalysatoren vor.

13. Oktober: Wegen der hohen Kosten für den Abgas-Skandal will VW eine Milliarde Euro weniger pro Jahr als bislang geplant investieren.

15. Oktober: Das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) ordnet einen verpflichtenden Rückruf aller VW-Dieselautos mit der Betrugssoftware an. In ganz Europa müssen 8,5 Millionen, in Deutschland 2,4 Millionen Wagen in die Werkstatt. VW hatte eine freiwillige Lösung angestrebt.

16. Oktober: Das Landeskriminalamt (LKA) Niedersachsen unterstützt die Braunschweiger Staatsanwaltschaft mit einer Sonderkommission. Von Daimler wechselt Vorstandsfrau Christine Hohmann-Dennhardt zum 1. Januar 2016 als neue Leiterin für Recht und Integrität zu VW.

17. Oktober: Der Volkswagen-Mehrheitseigner Porsche SE teilt mit, dass Winterkorn auch hier seinen Vorstandsvorsitz niederlegt.

21. Oktober: VW stoppt in der EU den Verkauf von Neuwagen im Lagerbestand, die noch ältere Motoren mit der Betrugssoftware haben. Müller betont, noch gebe es keine direkten Folgen für die Jobs.

22. Oktober: Der Konzern prüft, ob auch die frühe Version vom Nachfolger des Skandalmotors EA 189 von den Manipulationen betroffen sind. Untersuchungen ergeben, dass dies laut VW nicht der Fall ist.
dpa
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