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23.10.2015 | 02:59

Jüngere VW-Dieselmotoren nicht von Software-Manipulationen betroffen

Abgastest-Skandal
Keine Ausweitung der ohnehin schon weitreichenden Abgas-Affäre: VW kann zur Frage, ob auch ein zweiter Dieselmotor Fälschungssoftware enthielt, Entwarnung geben. Insgesamt bleibt die Lage aber brenzlig. (c) proplanta

Motoren, Modelle und Marken im VW-Abgas-Skandal



Welche Ausmaße die Abgas-Affäre bei Volkswagen insgesamt hat, ist noch immer nicht geklärt. Sowohl konzernintern als auch in Behörden laufen die Untersuchungen unter Hochdruck weiter. Ein Überblick über die bisher bekannten Fakten:

Motoren - VW zufolge ist der Dieselmotor mit der Bezeichnung EA 189 Kern des Problems. Er wurde bei etlichen Marken eingesetzt, erfüllt die EU-Abgasnorm Euro 5 und wird mit 1,2, 1,6 oder 2,0 Litern Hubraum angeboten. Betroffen vom Skandal sind die Baujahre 2009 bis 2014. Nach Informationen des «Handelsblatts» verteilen sich die Stückzahlen auf drei Millionen 1,6-, 4,5 Millionen 2,0- und eine Million 1,2-Liter-Aggregate.

VW prüfte zudem, ob auch frühe Versionen des EA-189-Nachfolgers zurückgerufen werden müssen. Es ging um die anfängliche Variante des ab 2012 eingesetzten EA 288 mit Euro-5-Norm. Nach «gründlicher» Untersuchung teilte der Konzern mit, dass in diesen Fahrzeugen «keine Software verbaut ist, die eine unzulässige Abschalteinrichtung im Sinne der Gesetzgebung darstellt». Neuwagen, die die strengere Euro-6-Norm erfüllen, haben dieses Programm ohnehin nicht.

Modelle - Bei der Kernmarke Volkswagen-Pkw sind unter anderem der Golf der sechsten Generation, der Passat der siebten Generation und der Tiguan der ersten Generation betroffen. Die Software steckt aber auch in Modellen der Baureihen A1, A3, A4 und A6 sowie Q3 und Q5 bei der Oberklasse-Tochter Audi. Dieselmotoren, die in verschiedenen Exemplaren der Konzernmarken Skoda und Seat verwendet wurden, fallen ebenfalls unter den Abgas-Skandal. Bei den leichten VW-Nutzfahrzeugen sind ältere Diesel-Ausgaben der Modelle Caddy und Amarok betroffen.

Marken - Der neue VW-Vorstandschef Matthias Müller gab in einer Rede vor der Belegschaft in Stammwerk Wolfsburg an, dass weltweit insgesamt rund 5 Millionen Autos der Kernmarke Volkswagen-Pkw unter die Affäre fallen. Hinzu kommen etwa 2,1 Millionen Audis, 1,2 Millionen Skodas, 700.000 Seats sowie 1,8 Millionen leichte Nutzfahrzeuge. Der vom Kraftfahrt-Bundesamt angeordnete Rückruf bezieht sich auf rund 2,4 Millionen Autos in Deutschland. (dpa)
dpa
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